Das Leben ist kein Nullsummenspiel

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obilot Avatar

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Mit Mitte 30 ist Benedict Wells bereits ein Bestsellerautor. Sein Erstlingswerk „Fast genial“ wurde sogar verfilmt. „Vom Ende der Einsamkeit“ ist sein vierter Roman.

Jules und seine Geschwister verlieren bei einem Autounfall ihre Eltern. Für die bislang behüteten Kinder wird ein Internat für die Arbeiterklasse zu ihrem neuen Zuhause. Dort werden sie in verschiedene Gebäudetrakte verteilt. Für Jahre herrscht eine Entfremdung zwischen den Geschwistern bis sie ihre Verbundenheit zueinander wieder entdecken. Freundschaften zu anderen Mitschülern sind rar, aber die zu Alva und Toni, die ebenfalls vom Schicksal gebeutelt sind, umso inniger.

Als recht junger Autor beschreibt Benedict Wells in seinem Roman eine überwältigende Vielschichtigkeit von Gefühlen, so als hätte er sie selbst erlebt. Eine feinfühlige Sprache und tiefgründige Charaktere prägen sein Werk. Die These des Romans "das Leben ist kein Nullsummenspiel" ist dabei allgegenwärtig. Während manche Menschen auf der Sonneseite des Lebens zu wandeln scheinen, werden die Protagonisten des Romans geradezu von Pech verfolgt, und dass ohne das die ganze Handlung dabei übertrieben wirkt. Sowohl die drei Geschwister als auch deren Freunde erleiden schwerwiegende Schicksalsschläge. Jeder weiß dabei auf seine ganz eigene Art mit seinem Los umzugehen. Die zentrale Frage dabei lautet: Wie verändern uns unsere Erfahrungen im Laufe der Zeit und was in uns ist immer unveränderlich. Ein großer Roman über ebenso große Gefühle und der beste Roman den ich seit langem gelesen habe.