Ein absolutes Highlight

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keke Avatar

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Die Geschwister Jules, Marty und Liz erleben eine geborgene Kindheit in einem intakten Elternhaus. Diese Idylle endet jäh, als die Eltern tödlich verunglücken.
Nach dem Tod der Eltern müssen die Geschwister ihr zu Hause verlassen und auf ein staatliches Internat gehen. Was für ein Kontrast zu ihrem bisherigen Leben….
Obwohl alle drei dasselbe Internat besuchen, entwickeln sie sich gänzlich verschieden und entfremden sich immer weiter voneinander. Zeitweise bricht der Kontakt sogar ganz ab.
Vor allem Jules, als Kind ein Draufgänger, leidet unter der Situation und zieht sich immer weiter zurück. Lediglich zu seiner Klassenkameradin Alva findet er näheren Kontakt.
Langsam entwickelt sich daraus eine tiefe Freundschaft, aber auch Alva verschwindet eines Tages aus Jules Leben.
Dafür finden die Geschwister im Laufe der Jahre wieder mehr zueinander und Wells beschreibt berührend deren verschiedene Lebenswege und das langsam wieder aufkeimende Familiengefühl.
Jahre später treffen sich auch Jules und Alva wieder und es beginnt, was Jules immer gehofft hat, ein gemeinsamer Lebensweg. Aber auch dieses Glück ist nicht von Dauer….
Benedikt Wells Buch Vom Ende der Einsamkeit ist ein Buch, dessen 354 Seiten ich in knapp zwei Tagen gelesen habe, von dem ich traurig bin, dass es schon zu Ende ist und das mich auch nachdem ich das Buch zugeklappt habe nicht mehr los lässt.
Dabei ist dieses Buch eigentlich unspektakulär und dann doch wieder spektakulär zugleich. Ein Widerspruch? Nein, denn dieses Buch handelt von nicht mehr und nicht weniger als einem Leben. Es beschreibt Schicksalsschläge, die einen im Laufe des Lebens ereilen und Ängste die man hat. Dinge also, die jeder von uns schon so oder ähnlich erlebt hat und die von Wells so berühren geschildert werden, dass es schwer fällt zu glauben, dass der Autor erst 32 Jahre alt ist.
Mit Jules, Marty, Liz und Alva hat der junge Autor gänzlich verschiedene Charaktere erschaffen, deren Wesen, Gedanken und Gefühle so eindrucksvoll beschrieben werden, dass ich mich mit jeder Figur identifizieren konnte und mit jeder Figur gefühlt, gelacht und gelitten habe.
Er hat Figuren in meinem Kopf entstehen lassen, die mich auch nach Ende des Buches nicht mehr loslassen und als Vielleserin kann ich sagen, dass dies definitiv nicht oft passiert.
Ohne Übertreibung kann ich sagen, das Vom Ende der Einsamkeit schon jetzt eines meiner Jahreshighlights 2016 ist.