Ein tolles Werk über Familie,Verlust, Einsamkeit und die Liebe...

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ayda Avatar

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Vom Ende der Einsamkeit ist eines der besten Bücher, die ich in den letzten Jahren gelesen habe und ein ganz klares Lesehighlight 2016!

"Alles geht so schnell vorbei,und man kann nichts davon festhalten. Man kann nur sein"

Klappentext:
Jules und seine Geschwister Marty und Liz sind grundverschieden, doch ein tragisches Ereignis prägt alle drei: Behütet aufgewachsen, haben sie als Kinder ihre Eltern durch einen Unfall verloren. Obwohl sie auf dasselbe Internat kommen, geht jeder seinen eigenen Weg, sie werden sich fremd und verlieren einander aus den Augen. Vor allem der einst so selbstbewusste Jules zieht sich immer mehr in seine Traumwelten zurück. Nur mit der geheimnisvollen Alva schließt er Freundschaft, doch erst Jahre später wird er begreifen, was sie ihm bedeutet – und was sie ihm immer verschwiegen hat. Als Erwachsener begegnet er Alva wieder. Es sieht so aus, als könnten sie die verlorene Zeit zurückgewinnen, doch dann holt sie die Vergangenheit wieder ein.

Meine Meinung:
Vom Ende der Einsamkeit ist das erste Buch, welches ich von Benedict Wells gelesen habe. Dieses Buch gehört zu den Bücher, wo ich mich frage,ob ich mit meiner Rezension dem überhaaupt gerecht werden kann,aber ich werde es versuchen. Dieses Buch hat mich einfsach nur so umgehauen, dass ich nach dem Lesen mit Tränen in den Augen mit dem Buch im Arm durch die Wohnung lief. Was für ein Drama, was für ein Schreibstil, jede Zeile ein Lesegenuss, so dass ich garnicht mehr aufhören wollte zu lesen. In dieser Geschichte begleiten wir die drei Geschwister Jules,Marty und Liz über viele Jahre. Nachdem sie ihre Eltern bei einem Autounfall verlieren, kommen sie auf ein Internat, leben sich immer mehr auseinander,scheinen sich zu verlieren und finden doch wieder zu einander. Die Geschichte wird aus der Sicht des jüngsten Bruders Jules erzählt, der für mich ein wundervoller Mensch ist. Es geht um Themen wie Trauerbewältigung, Sehnsucht, Einsamkeit, Hoffnung,Verlust,Vergangenes ruhen zu lassen und die Geschwisterliebe. Jules lässt und ganz viel teilhaben an seiner Gefühlswelt, wie er innerlich ohne seine Eltern zu zerbrechen scheint, sich immer wieder in der Einsamkeit verliert und was für eine Rolle Alva einnehmen wird. Es gibt nach den Jahren immer wieder kurze Pausen ,um das Gelesene auf sich wirken zu lassen. Jede Zeitspanne endet mit einem Cliffhänger. Aber in diesem Buch geht es garnicht darum, zu wissen wie es endet ,sondern die Handlung an sich nimmt einen so sehr mit, dass man garnicht möchte,dass es endet. Während des Lesens habe ich mich immer wieder gefragt, wie kommt der junge Autor auf diese Geschichte,wie schafft er es diese Wendungen zu kreieren,mit was für einer Sicht auf das Leben, wie weise und intelligent es ist. Ganz besonders hervorheben möchte ich vor allem auch den grandiosen Schreibstil von Benedict, der voller poetischer und melancholischer Beschreibungen ist. Diese sind widerum so authentisch und mit den Protagonisten so passend gewählt, dass ich mir die Szenen sehr gut bildlich vorstellen konnte. Ich kann das Buch einfach nur loben und sagen, lesen lesen lesen, wundervoll! Ich habe noch nie ein Buch gelesen, dass die Themen Familie, Einsamkeit und Liebe in so einer Ernsthaftigkeit und Stärke schildert. Vielen Dank Bendedict!

Autor:
Benedict Wells wurde 1984 in München geboren. Im Alter von sechs Jahren begann seine Reise durch drei bayerische Internate. Nach dem Abitur 2003 zog er nach Berlin. Dort entschied er sich gegen ein Studium und widmete sich dem Schreiben. Seinen Lebensunterhalt bestritt er mit diversen Nebenjobs. Sein vielbeachtetes Debüt ›Becks letzter Sommer‹ erschien 2008, wurde mit dem Bayerischen Kunstförderpreis ausgezeichnet und 2015 fürs Kino verfilmt. Sein dritter Roman ›Fast genial‹ stand monatelang auf der Bestsellerliste. Nach Jahren in Barcelona lebt Wells inzwischen wieder in Berlin.
(Quelle: www.diogenes.de