Guter Roman über das Leben, die Liebe und den Tod

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thirteentwoseven Avatar

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Was uns prägt und ausmacht, und warum wir sind wie wir sind, das zeigt die bewegende Liebes- und Lebensgeschichte von Jules und Alva. Und auch, dass man seine inneren Schranken überwinden und sein Leben selbst beeinflussen kann, auch wenn das Schicksal ein mieser Verräter ist.
Es sind viele weise Sätze in dem Buch. Einer der wichtigsten: "Am wichtigsten ist, dass du deinen wahren Freund findest,Jules." ....Dein wahrer Freund ist jemand, der immer da ist, der dein ganzes Leben an deiner Seite geht. Du musst ihn finden,das ist wichtiger als alles, auch als die Liebe. Denn die Liebe kann vergehen."

Mich hat die Geschichte, die zugleich ein Entwicklungsroman ist, berührt und beeindruckt. Sie enthält ganz viele Themen wie: "Was macht eine schreckliche Kindheit, ein schreckliches Ereignis mit einem?" "Was kann man als Persönlichkeit dem Schicksal entgegensetzen?" "Welchen Einfluss hat man überhaupt auf sein Leben?"
Jules und seine zwei Geschwister verlieren in jungen Jahren ihre Eltern. Jedes der 3 Geschwister reagiert anders auf den Tod. Ihr gemeinsames Schicksal schweißt sie letztlich aber ihr ganzes Leben aneinander. Sie sind sich beste Freunde geworden. Wäre der Tod nicht gewesen, hätten sie sich wahrscheinlich verloren. So hat auch der Tod sein Gutes. Und der schlägt schmerzhaft immer wieder zu. So unberechenbar ist das Leben. Toll dargestellt und erdacht.
Der Roman ist sehr gefühlvoll, fast zart und zerbrechlich. Er hat auf jeden Fall Tiefgang. Allerdings fehlt ihm in meinen Augen doch das ein oder andere Mal etwas an Leichtigkeit und auch Natürlichkeit, die eine Geschichte hat, die man sich von der Seele schreibt.
Zwischendurch hatte ich immer wieder mal das Gefühl, dass die Ereignisse konstruiert und die Geschichte auch mit Bildern und Schlüsselszenen überfrachtet ist, wie mit dem kleinen Hund der plötzlich mitten aus seinem, glücklichen Leben gerissen wird und ertrinkt oder wie Jules über einen kleinen Baumstamm einen reissenden Fluss überquert.

Insgesamt finde ich das Buch lesenswert und beeindruckend. Ich kann es insbesondere anspruchsvolleren Lesern empfehlen.