Kein bleibender Eindruck

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jumo Avatar

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Aus ganz verschiedenen Ecken habe ich Empfehlungen für diesen Roman gehört: er sei berührend, brillant und großartig... ich sag mal: nein.
Ich fand den Text mühselig und verschlossen. Die Hauptfigur wirkt bemüht jede Episode, jedes Gespräch bedeutungsvoll aufzuladen. Jeder Satz einer anderen Figur muss wirken wie ein philosophischer Kosmos. Echte Emotionen bleiben dadurch außen vor.
Die Tragödie des Buches: der Verlust - wirkt gelegentlich nur wie ein Vehikel, um den Protagonisten in Verzweiflungsspiralen zu stürzen, um dann wie Phoenix aus der Asche als besserer Mensch am Ende des Buches aus der Traurigkeit und Einsamkeit hervorzukrauchen.
Auch fand ich die Frauenfiguren very lame. Alle sehen perfekt aus, zerbrechlich und wunderschön (die Schwester ist zwischendurch sogar Model - Come on!). Ihr Aussehen schiebt sie vor ihre Seelenwelt, die dadurch unterentwickelt bleibt.
Beim Lesen beschlich mich auch immer wieder das Gefühl, ich hätte das Buch bereits einmal gelesen, nur vergessen. Falls dem so ist: auch dieses Mal hat es keinen bleibenden Eindruck hinterlassen...