Vom Ende der Einsamkeit

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Benedict Wells - Vom Ende der Einsamkeit
Benedict Wells schreibt in seinem neuen Roman „Vom Ende der Einsamkeit“ über Jules´ Leben. Jules Eltern sterben früh bei einem Unfall und er muss mit seinen Geschwister, einem älteren Bruder und einer älteren Schwester auf ein Internat ziehen. Seine Geschwister werden von ihm getrennt untergebracht. Jules vereinsamt zunehmend und zieht sich immer weiter zurück. Nur ein Mädchen in seiner Klasse, Alva, die sich einfach neben ihn setzt und mit ihm Zeit verbringen will, kann zu ihm durchdringen. Ihre Freundschaft geht immer tiefer und Jules kann sich bald ein Leben ohne sie nicht mehr vorstellen. Doch in den letzten Tagen ihrer Schulzeit kommt es zum großen Bruch in ihrer Freundschaft und sie werden sich jahrelang nicht mehr sehen. Dafür kann Jules wieder den Kontakt zu seinen Geschwistern festigen. Anders als sie dümpelt er eher durch das Leben und lebt vor allem in seinen Erinnerungen an schönere Tage und in den Vorstellungen, wie sein Leben verlaufen wäre, würden seine Eltern noch leben. Als er Jahre später Alva wieder sieht, ist diese mit einem russischen Schriftsteller verheiratet, den sie in ihrer Jugend anhimmelte. So ist dieser sehr viel älter als Alva und beide müssen mit ansehen, wie dieser seinen Verstand verliert und ihm die so kostbaren Erinnerungen abhanden kommen. Jules hat zum ersten Mal das Gefühl im Hier und Jetzt zu sein und dass das Leben, das er nach dem Tod seiner Eltern führte, doch das richtige Leben ist.
Wells schreibt sehr einfühlsam und berührend. Dabei benutzt er gute und lange im Gedächtnis hängen bleibende Bilder, die mich wohl noch lange beschäftigen werden. So bin ich sehr berührt und musste oft darüber nachdenken welche Wendungen mein Leben nahm und an welchen Kreuzungen ich wohl noch stehen werde.