Wie das Leben so spielt.

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schonhalbelf Avatar

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_„Es ist im Prinzip das Buch, das ich schon immer schreiben wollte.“_ Wenn Benedict Wells seinen neuen Roman mit diesem Satz auf seiner Facebook-Seite ankündigt, kann nur etwas Großartiges entstanden sein, das war mir schon vor dem Lesen klar. Oder sagen wir: Es hätte mich über die Maßen überrascht, hätte mich „Vom Ende der Einsamkeit“ nicht begeistert. 

 

**Über die Handlung: **

Die drei Geschwister Jules, Marty und Liz erfahren früh, wie schmerzvoll das Leben sein kann, als ihre Eltern bei einem Autounfall tödlich verunglücken. Die Zeit bis zur Volljährigkeit verbringen sie in einem staatlichen Internat und entwickeln sich dort in völlig unterschiedliche Richtungen. Nach der Schulzeit verlieren sie sich zunächst aus den Augen, um sich schließlich wieder zu begegnen – noch immer als sehr unterschiedliche Charaktere: Liz ist wie früher impulsiv und exzentrisch. Marty hingegen ist vom eher unbeliebten Nerd zum Unternehmer aufgestiegen und hat ein erfolgreiches Business gegründet. In seinem Leben zählt die Beständigkeit und der berufliche Erfolg. Jules, aus dessen Perspektive der Roman geschrieben ist, ist sensibel, zaghaft und durchläuft einen permanenten Findungsprozess zu sich selbst und seiner großen Liebe, die er im Internat kennengelernt und nie überwunden hat.

Ein melancholischer Roman über menschliche Beziehungen, Verlust, Hoffnung, Rückschläge und noch mehr Hoffnung.

 

**Mein Urteil:**

Meine hohen Erwartungen wurden erfüllt. Benedict Wells‘ poetische und doch schnörkellose Sprache, seine Metaphern, die Charaktere, der Spannungsbogen und die Thematik des Romans an sich machen „Vom Ende der Einsamkeit“ für mich zu einer gelungenen Erzählung. Immer und immer wieder stellt Wells seine Charaktere vor neue Prüfungen, rüttelt an deren Fundament, hinterfragt, wie Schicksalsschläge die Persönlichkeit beeinflussen und zeigt auf, wie unterschiedlich diese verarbeitet werden und den Menschen prägen können.