Unreflektierte Reise

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schlauer-fuchs Avatar

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Fast habe ich es ja schon erwartet als ich mir die Leseprobe angesehen habe und nun das Buch ein wenig durchblätterte: So wirklich Gedanken gemacht über das was sie da schreiben haben sich die Autoren wohl nicht. Sonst wäre das Buch sicherlich besser in meiner Bewertung davongekommen. Auf so einer tollen Reise durch so viele Länder des Kontinents (!!!) Afrika [das leider gelegentlich wie ein Land dargestellt wird...] ist es schade, dass man nicht begreift, das der Kontinent vor allem eines bietet: Vielfalt. Nicht nur Armut sondern auch Reichtum, nicht nur Tradition sondern einen Haufen Moderne. aber vielleicht begreift man auch nicht so viel, wenn man in den jeweiligen Ländern nur kurze Zeit verbringt. Wer einmal durch ein paar Länder Afrikas fährt und danach meint er versteht Afrika, der tut mir einfach nur Leid. Leider spiegelt sich das meiner Meinung nach auch viel zu häufig in den -hier ja schon oft auch gelobten- Bildern wieder. Die sind natürlich von toller Qualität und sehen super aus, nur verbergen sie meiner Meinung nach manchmal das, was ohnehin viel zu sehr im verborgenen bleibt. Wo ist die Sykline von Nairobi oder Dar? Wo die riesigen Einkaufszentren und Villen, die es auch gibt? Warum nur Rundhütten, ein Bild aus einer Perspektive, die den Hafen wie eine Bushaltestelle aussehen läßt? Man hat das Gefühl als hätten die Autoren bereits ihr ganz bestimmtes Bild von dem "schwarzen Kontinent" gehabt, wie sie ihn idiotischerweise auf den ersten Seiten bezeichnen. Bilder, die man kennt aus den Medien und Spendenaufrufen ala "mit 2ct können sie einem Kind das Leben retten"-Scheiße. Ich will aber endlich auch einmal die anderen Seiten sehen, vor denen man aus uerklärlichen Gründen viel zu oft die Augen verschließt und Afrika als ein Problem abstempelt. Ist ja nett, dass die zwei diese Reise gemacht haben, sie war sicher auch sehr spannend und ein großes Wagnis, aber nicht einfach weil man durch Afrika fährt, sondern vielleicht auch, weil man ein ziemlich altes Auto dafür benutzt hat, mit dem man in vielen Teilen Europas vielleicht auch Probleme gehabt hätte. Es gibt das diesen Satz: Wer zwei Wochen in einem Land ist schreibt ein Buch darüber, wer ein Jahr dort ist schreibt seine Erkentnisse in einen Brief und wer sechs Jahre dort ist schweigt, denn er hat verstanden, welcher Vielfalt er gegenübersteht. Die beiden Autoren in unserem Fall haben eben ein Buch geschrieben...