Ein Buch mit Potenzial, aber problematischen Klischees

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valerevna Avatar

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Zu Beginn war ich gespannt auf die Geschichte, doch schon auf den ersten Seiten verging mir die Lust am Lesen. Der Schreibstil ist zwar flüssig und unterhaltsam, aber bestimmte Passagen enthalten problematische Stereotype, die mich gestört haben.

Ein Beispiel ist die Beschreibung einer Betreuerin, die abwertend über ihr Aussehen, ihren Stil und ihre Herkunft charakterisiert wird. Formulierungen wie „im Westen trägt das seit den Achtzigern niemand mehr“ oder „wie die meisten aus dem Osten“ bedienen unnötige Klischees und wirken herablassend. Besonders problematisch fand ich auch die Bezeichnung ihrer Arbeit als „Sklavenjob“ – das verharmlost reale Unterdrückung und wirkt respektlos gegenüber Menschen, die in sozialen Berufen arbeiten.

Wenn man solche Klischees immer wieder liest, verfestigen sie sich in den Köpfen und prägen unbewusst unsere Sicht auf andere Menschen. Das ist nicht nur respektlos, sondern auch problematisch, weil es Vorurteile weiterträgt, anstatt sie zu hinterfragen. Gerade in der heutigen Zeit erwarte ich von Büchern mehr Sensibilität im Umgang mit solchen Themen.