Ich war zuhause!

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mammutkeks Avatar

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Unter Fußballverrückten wird die Frage, wo man denn das legendäre Halbfinale der Weltmeisterschaft 2014 gegen Brasilien geguckt hat, sicherlich so verbreitet und leicht zu beantworten sein, wie die nach dem Aufenthaltsort bei Mauerfall oder nine-eleven (so man denn da schon gelebt hat). Da es ja noch nicht so arg lang vergangen ist, weiß ich auch noch, dass ich ganz alleine in meinem Wohnzimmer Freudentänze aufgeführt habe - und diverse SMS an meinen Liebsten geschickt habe, weil ich es einfach nicht glauben konnte: 7 zu 1 gegen Brasilien?!?!
Diese Stimmung fängt auch Joachim Staat in seinem Erlebnisbericht "Vor der Glotze zum Weltmeister" ganz gut ein. Fraglich ist nur, wen interessiert das? Denn im Bekannten- und Freundeskreis wurde direkt nach der WM sehr viel erzählt, wie man denn diesen historischen Sieg erlebt hat.
Und zur WM 1990 muss ich leider sagen, dass ich daran eigentlich nur noch die deutschtümelnden sogenannten Fans in Erinnerung habe, die den Verdienst am Titelgewinn am liebsten Helmut Kohl und der Wiedervereinigung zugeschrieben hätten. Eine WM, die ich sicher geguckt habe, aber die mir nicht in besonderer Erinnerung geblieben ist.
Von daher habe ich mich von diesen ersten Seiten des Berichts zwar gut unterhalten gefühlt, kenne aber deutlich bessere Fußballbücher. Hier seien nur Jannik Sorgatz "Gegen Gladbach kann man mal verlieren" und alle Werder-Bücher von Arndt Zeigler genannt. Sicher auch, weil sie meinen Lieblingsvereinen gewidmet sind, aber vom Stil her treffen sie auch mehr meinen Geschmack.
Nun ja, trotzdem verspreche ich mir von Herrn Staats Buch eine vergnügliche Lektüre.