Vor der Glotze zum Weltmeister

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marita1899 Avatar

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Die persönliche Fußballverrücktheit von Joachim Staat, damals 7 Jahre, beginnt mit einer selbst gebastelten Fahne aus Stuhlbein und Pappe für das Endspiel der WM 1966. Wohnhaft in Essen, der Stadt von Helmut Rahn. Er hat Tränen geweint, als das Endspiel durch das ledendäre Wembley-Tor verloren geht (anders als heute, wo zig Kameras aus verschieden Winkeln alles aufnehmen).

Bei der nächsten WM 1970 in Mexiko war Joachims persönlicher Held Stan Libuda. Zur Kommunion schenkt man ihm einen Dress von Schalke 04 und einen Lederball, damit ist Joachim Staat entdgültig mit dem Fußballvirus infiziert und zwar fürs ganze Leben. Er selbst kickt als Amateur in der Kreisklasse, studiert Sport in Bochum. Die nächsten Europameisterschaften und Weltmeisterschaften werden zusammen mit Alex, dem Bruder von Joachim, und seinem Freund Bommer immer sorgfältig analysiert.

Bei einem Kreisklassespiel 1990 bricht sich Joachim das Wadenbein, muss 6 Wochen Gips tragen und eröffnet bei sich zuhause in Essen-Steele sein eigenes WM-Studio mit Bommer, Fußball-Kumpels und viel Bier. Am Ball nur Kreisklasse, vorm Fernseher erstklassig, sogar titelreif. Die Schwarz-Weißen gehörten bei dieser WM zu den Besten, ein vollig neues WM-Gefühl!
Wir waren Weltmeister!

Bei der letzten WM 2014 glaubt Joachim trotz guter Spiele in der Vorrunde nicht an den Titel, erst nach dem Achtelfinale gegen Holland, 2:1 gewonnen! Und dann das beste WM-Spiel aller Zeiten, das Halbfinale, 1:7 gegen Brasilien! Ein Spiel, das ewig wirkt. Mit Bommer hat Joachim zum Finale gegen Argentinien die Mannschaft gestellt, Auswechslungen vorgenommen, die Taktik analysiert, Vergleiche mit 1990 gezogen. In der ersten Halbzeit hatten die Gauchos die besseren Chancen, aber dann zum Schluss der zweiten: Schürrle geht außen, bringt die Flanke auf Götze, Annahme mit der Brust, der Ball tropft nach vorn, drin!
Wir sind Weltmeister! Wie 1974 und 1990!

Dieses Buch ist wirklich nur interessant für Fußballfans,