Ein philosophischer Kurzurlaub

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Kurze Ausschnitte aus dem Leben verschiedener Menschen – so erscheint das Buch auf den ersten Blick. Jedoch wird viel mehr geboten. Denn das Leben der beschriebenen Personen ist immer auf eine bestimmte Art und Weise einzigartig, auch der Rahmen in dem dies präsentiert wird ist definitiv ungewöhnlich.
Den Leser erwartet weniger ein stringenter Roman, als vielmehr eine ausgedehnte Kurzgeschichte. Wie der Klappentext verrät geht es im Kern um einen Romananfang. Aber auch nach der Lektüre ist für mich weiterhin unklar geblieben, welcher Teil des Buches nun den Romananfang darstellt und welche Bereiche die „eigentliche Geschichte“ des Autors sein sollen. Vielleicht ist ja auch das ganze Buch oder jedes Kapitel für sich genommen der Romananfang? Diese Unklarheit ist allerdings eher inspirierend als enttäuschend, denn je nach Variante ergeben sich ganz neue Interpretationen des Gelesenen.

 

Jakob Hein erzählt sehr mitreißend, immer leicht humorvoll, ohne ins Lächerliche abzugleiten. Auch wenn die Handlung teilweise übernatürliche oder übersinnliche Formen annimmt, wirkt alles in sich stimmig, die Figuren bleiben greifbar und man versteht ihre (oftmals verzweifelte) Situation.

 

Fazit: Das Buch bietet auf ca. 170 Seiten enorm viel. Ich habe es in nicht einmal zwei Stunden verschlungen, nur um es danach gleich noch ein zweites Mal zu lesen. Es regt zum Nachdenken an und hat in mir die Frage aufgeworfen warum ich vorher noch nichts von dem Autor mitbekommen habe.