Sheherazade?

Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern Leerer Stern
wal.li Avatar

Von

 Boris Moser eröffnet eine Agentur für verworfene Ideen. Zum Glück hat er ein wenig Geld geerbt, so dass er seinen Traum von dem eigenen Geschäft verwirklichen kann. Natürlich ist in seiner Agentur zu beginn nicht viel los. Dass er Ideen sammeln möchte, die andere verworfen haben, muss sich erstmal herum sprechen. 

Seine Telefonnummer hat er von den Vormietern des Ladens übernommen und so kommt es, dass Rebeccas Anruf bei ihm landet. Eigentlich ist ihr Computer kaputt und Boris gibt ihr die neue Nummer des Computerladens. Die beiden unterhalten sich jedoch so gut, dass Rebecca sich wieder bei ihm melden will. Boris hofft, dass sie das dann auch machen wird und tatsächlich als sie den PC zur Reparatur bringt schaut sie beim ihm rein, um die Zeit zu vertreiben. Nun will Boris alles versuchen, damit aus der Zufallsbekanntschaft der beiden mehr werden kann. Er beginnt von seiner Agentur zu erzählen und von den verworfenen Romananfängen, die ihm im Kopf herumschwirren.

Beim Lesen des Klappentextes kam mir der Gedanke: Eine kleine Sheherazade, was für eine süße Idee. Die Agentur der verworfenen Ideen, witzig! Wahrscheinlich wird auch die Agentur in Kürze zu den verworfenen Ideen gehören. Doch wenn Boris seine Rebecca gefunden hat, sei es drum.

Die Ausführung dieser Idee hat mich jedoch nicht so überzeugt. Ich fand, den verworfenen Ideen und den Romananfängen wurde zu viel Platz eingeräumt. Boris´ Befürchtung seine geheimen Romananfänge könnten beim Leser nicht so gut ankommen, ist in meinen Augen durchaus begründet. Wäre ich Rebecca gewesen, hätten mich die Anfänge doch etwas genervt.

Viel mehr hätte mich interessiert, was zwischen Boris und Rebecca vorgeht, ob sich ein Kribbeln entwickelt, das für mehr als nur einen Kaffee reicht, oder ob es eher bitter-süß weitergeht und die beiden auseinander gehen, ohne dass die Möglichkeit eines Wiedersehens besteht.

Das Buch war für mich eine leichte und auch kurzweilige Lektüre, deren Protagonisten leider nicht viel bei mir ausgelöst haben.

Das Buch war eine freundliche Leihgabe der Stadtbibliothek.