Gutes Jugendbuch, mehr als nur eine Helden- oder Liebesgeschichte

In diesem Buch wird zunächst von drei Personen erzählt: Ambrose, Fern und Bailey. Ambrose geht in die 12. Klasse, ist 18 Jahre alt, ein Schönling und Sportgott. Fern ist ein eher unauffälliges Mädchen mit roten Haaren, die den Wert hinter den Dingen schätzt und mehr als das Offensichtliche sieht. So betrachtete sie, als sie noch ein Kind war, eine hässliche gruselige Spinne, als ein Wesen voll Anmut und Bezauberung. Als sie Ambrose das erste Mal singen hört, verliebt sie sich in ihn. Sie sieht in ihm folglich auch mehr als die Äußerlichkeiten und die sportlichen Leistungen. Bailey ist ein Nachbar von Fern und im gleichen Alter. Er ist jedoch an Muskeldystrophie vom Typ Duchenne erkrankt, das heißt langsam versagen seine Muskeln. Die Prognose dieser Krankheit ist sehr schlecht, sodass die Lebenserwartung sehr gering ist. Dadurch, dass diese Figuren direkt zu Beginn so klar vorgestellt werden, wird die Geschichte vorstrukturiert und für die jugendlichen Leser ist ein schneller Einstieg in die folgende Geschichte möglich. Auch das Thema um Behinderung und Inklusion/Integration ist passend gewählt und wirft altersentsprechende ethische Fragen auf, mit denen die Leser sich beschäftigen können. Die „Moral von der Geschicht“ wird sozusagen durch die Figur der Fern gegeben, da sie die Werte und das Wertvolle in den bestimmten Personen und Dingen sieht. Damit ist das Buch sehr gut für Jugendliche geeignet und kann indirekt bildend wirken.
Nicht so ganz gelungen habe ich den Aufgriff der Ereignisse des 11. Septembers empfunden, da diese ziemlich direkt zu Beginn der Geschichte geschildert werden. Die Mutter von Ambrose arbeitete zu der Zeit auch in einem der Türme. Im Leseeindruck wird zwar gesagt, seine Mutter hätte das Ereignis überlebt, jedoch wird auch der Eindruck vermittelt sie wäre gestorben und deshalb hätte Ambrose sich verändert. Ich bin sehr gespannt, ob seine Mutter nun überlebt hat und was aus Fern und Bailey wird.