Glücklich werden und dafür ein Versprechen brechen

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ellen87 Avatar

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Der Schreibstil von Kristina Moninger ist bildhaft, flüssig und angenehm zu lesen. Die Kapitel haben eine angenehme Länge und man weiß genau, ob man sich in der Gegenwart von Teresa oder in der Vergangenheit bei Henry „aufhält“.
Das Cover ist sehr schön gestaltet, zumal der Buchtitel und die Vögel sich ein wenig restlichen Cover abheben.

Die Hauptprotagonistin ist Teresa Kempf. Sie lebt in München und bei einem Sturz verliert sie ihr Gedächtnis – statt 2019, wacht sie sozusagen in 2014 auf. Sie muss herausfinden, dass ihr Leben in 2019 ganz anders ist als 2014 und weiß einfach nicht warum. Sie hat doch ihren Job im Tattoo-Studio geliebt und hatte endlich Henry wieder getroffen. Und wo war ihre älteste Schwester Celine – warum besucht sie Teresa nicht im Krankenhaus?
In „Was wir sehen, wenn wir lieben“ wird der Leser auf eine Reise mitgenommen, in der Teresa nach dem Gedächtnisverlust auf die Suche nach ihrem eigenen Ich geht und versucht herauszufinden, was ihr im Leben wichtig ist. Doch sind die Dinge, die ihr so wichtig im Leben sind, mit dem Versprechen gegenüber ihrer Schwester vereinbar und muss man Versprechen manchmal brechen, um selbst sein Glück zu finden?
Teresas letzte Erinnerung ist das Wiedersehen mit Henry und das sich die Beiden auf ein Date verabredet haben. Nach dem Sturz muss sie erkennen, dass Henry anscheinend nichts mehr mit ihr zu tun haben will und dass sie die Affäre eines verheirateten Mannes es. Was muss in den 5 Jahren passiert sein, dass Henry nichts mehr mit ihr zu tun haben will?
Ihr Herz hat sie nach dem Sturz genau an den Tag wiederkehren lassen, der sie so glücklich gemacht hat und in dem sie einfach sie sein konnte. Sie bekommt die Chance die Ereignisse der letzten 5 Jahre zu ändern und ihr Leben noch einmal in völlig andere Bahnen zu lenken. Doch wird sie ihre zweite Chance nutzen und ihrem Herz nachgeben oder wird sie wieder ihrem Verstand und dem Versprechen folgen und dafür ihr Glück vergeben.

Ein tolles Buch, über Sehnsüchte, Selbstzweifel, Schwesterliebe, die Last von Versprechungen und dem Weg zum eigenen Glück. Sollte man viel öfter dem Herzen folgen und seinem eigenen Glück den Voran geben, auch wenn man dadurch vielleicht geliebte Menschen verletzen muss?