Klänge, Umbrüche und ein ungewöhnlicher Romanbeginn

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Zu Beginn dieses Romans stehen Enden. Das Hörtheater, in dem die Protagonistin Ayumi arbeitet, wird schließen und sie und der Direktor werden ihre Arbeit verlieren. Zwei Passanten, die Ayumi vor dem Theater beobachtet, werden gar nicht mehr die Möglichkeit haben, das Theater für sich zu entdecken und vielleicht wird auch die Beziehung des Paares in die Brüche gehen.

Es sind unsichere Wege, die sich vor den Charakteren auftun. Ayumi weiß nicht, wo sie als nächstes arbeiten wird. Sie scheint kaum Halt zu haben und kennt auch ihre Eltern nicht. Nichts ist fest, alles ist auf schwankendem Grund. Sogar die Stimmen, die Klangschatten, die Ayumi zu Beginn hört, sind nicht klar einzuordnen. Doch gerade weil alles im Umbruch begriffen ist, gerade weil alles unsicher und schwer greifbar ist, fasziniert diese Leseprobe.

Der Leser wird schon auf diesen wenigen Seiten in eine ihm unbekannte Welt entführt. Die Sprache und der Stil, die oft poetisch anmuten, tragen dazu bei, dass man von der erzählten Welt eingenommen wird. Ein sehr schönes und eindrucksvolles Beispiel dafür bietet das folgende Zitat: “Die Tür schwang so plötzlich zurück, dass die Jungen von ihren Schatten getrennt wurden, die wie dunkle Geister zurückblieben.”

Gerne würde ich den Klängen dieses vielversprechenden Romans weiter nachlauschen und würde mich über ein Rezensionsexemplar sehr freuen.