Die Leseprobe klingt nach einem höchst unterhaltsamen Buch: Edith Scholz, Anfang 70, stürzt in ihrer Wohnung in Berlin... und wird - wie lange später, weiß man nicht genau - vom Briefträger "entdeckt", als sie eigentlich schon mit ihrem Leben abgeschlossen hat. Nach einer doppelten Hüftoperation (hat mich etwas gewundert, in diesem Alter ist's eher ein Oberschenkelhalsbruch) bekommt sie im Krankenhaus nochmals Besuch von ihrem Briefträger Oskar, den sie äußerst unfreundlichen behandelt, bevor sie auf Reha nach Usedom geschickt wird. Als sie sich am ersten "freien" Tag in das Buch vertieft, das Oskar ihr vor der Abreise noch gebracht hat, will ihr ihre Nachbarin Christel einen Kuchen bringen, und wird auch nur unfreundlich abgefertigt. Man spürt richtig, wie sehr Edith sich davor sträubt, andere an sich heran zu lassen - den Grund dafür kennt man noch nicht. Aber sie mag es offenbar nicht, anderen dankbar sein zu müssen - wofür auch immer. Insofern wird die Geschichte sicher noch sehr lustig, weil weder Christel, noch Oskar den Eindruck machen, als würden sie ihre Kontaktsuche so schnell aufgeben!