Melancholie in ihrer schönsten Form

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treat2402 Avatar

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Thomas Verbogt legt uns hier einen kleinen, melancholischen Roman vor. Der Protagonist Thomas (autobiographisch?) zieht im gehobeneren Alter mit seiner aktuellen Liebe Aimee zusammen.
Und wer kennt es nicht, während des Umzugs beim Packen trifft man auf lauter alte Erinnerungen. Sei es in Form von Bildern, Briefen oder anderen Souvenirs aus dem eigenen, früheren Leben.

Verbogt baut von da an die Geschichte mit Rückblicken auf, die uns bis in die früheste Kindheit des Protagonisten mitnehmen. Wir machen beinahe alle Ereignisse mit, die man als junger Mensch beim Erwachsenwerden erlebt. Erste Freundschaften, die erste Liebe, der erste Kuss.

Sprachlich ist der Roman ganz zweifellos ein Meisterwerk. Wir erfahren in einer wunderschönen Sprache von Thomas' innersten Gedanken und Gefühlen. Die leicht melancholische Grundstimmung des Romans schwingt für mich in jedem Kapitel mit und bleibt bis zum Ende hin erhalten.

Für mich einer der größten Pluspunkte ist das wahre Sammelsurium an erhellenden und auf jede Lebenssituation anwendbare Sätze, die unfassbar schön und dennoch schlicht und kurz als Zitat aus dem Roman herausgezogen werden können. Ich bin mir sicher: Hier findet jeder ein Zitat, dass einen in der einen oder anderen Weise anspricht / berührt.

Trotz der sprachlichen Schönheit und tollen Grundstimmung hatte der Roman für mich einige Längen. Ist halt aber auch kein klassischer Spannungsbogen, der einen wie wild weiterlesen lässt.

Nichtsdestotrotz kann ich das Buch, für trübe Wintertage an denen man über das Leben nachdenken möchte sehr empfehlen.