Traurig

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Ich kenne Dr. Wimmer aus seinen Clips, die er für NDR und die TK macht und schätze den kurzen und knackigen Input, den man darin bekommt, sehr. Die Geschichte mit seiner kleinen Tochter hat mich natürlich, wie so viele, wahnsinnig betroffen gemacht. Ich habe mich sehr gewundert, als dieses Buch hier in der Vorschau erschien, denn ich habe nicht erwartet, dass ein Mensch, der derartiges erlebt, das unbedingt mit einem Publikum teilen möchte, aber wenn man Dr. Wimmer (indirekt durch seine Videos) kennt, wird man verstehen, dass es ihm darum geht, seine Strategien der Trauerbewältigung auch anderen zu zeigen. Ihm reine Profitgier zu unterstellen finde ich schäbig. Jeder geht mit seiner Trauer anders um und was er in diesem Buch tut, ist buchstäblich das, was er beruflich macht - Menschen helfen, medizinische Einblicke und eben auch seinen "Fans" - als Person des öffentlichen Lebens hat er die nun mal - etwas intimere Einblicke in sein eigenes Leben geben.

Ich weiß nicht, ob hier ein Ghostwriter beteiligt war - vorstellbar wäre es, aber es ist Dr. Wimmer auch zuzutrauen, dass jeder Satz von ihm selbst stammt, denn man erkennt seinen Plauderstil und seinen Humor auf allen Seiten wieder. Zunächst ist es seltsam, dass es mitten in der Leseprobe die Unterbrechungen und Sprünge zu anderen Kapiteln gibt, aber im Nachhinein war es eine gute Strategie, um Ausschnitte aus verschiedenen Stadien von Maxis Krankheit zu zeigen, sodass ich das Gefühl habe, einen umfassenden Einblick in das Buch bekommen zu haben. Dass es mich berühren und belasten würde, war mir schon klar, aber ich habe nicht erwartet, dass es so schön geschrieben sein würde. Nach der Lektüre möchte man nur seufzen und alle an sich drücken, die man lieb hat.