Dem Universum die Stirn bieten

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sophie h. Avatar

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Ich kenne Dr. Johannes Wimmer aus dem Fernsehen. Stets gut gelaunt erklärt er in einfacher Sprache mit einer Prise Humor Medizin für den Laien. Ich mag diesen großen Lausbuben. Umso erschrockener war ich, als ich ihn im letzten Spätsommer in einer Talkshow gesehen habe. Er sah müde, abgekämpft und tottraurig aus. Der Grund: Seine kleine Tochter Maxi, gerade einmal sechs Monate alt, war unheilbar an einem extrem aggressiven Tumor erkrankt. Es bestand keine Hoffnung auf Genesung.
In diesem Buch erzählt Dr. Johannes Wimmer fast schon minutiös von der Zeit der Diagnose bis zur Beerdigung seiner kleinen Tochter. Von der Zeit, in der die Eltern ahnten, dass etwas mit der Tochter nicht stimmte, die Ärzte aber nichts finden konnten. Von den vielen OPs, nach denen die kleine Maxi im künstlichen Koma lag und sich immer weiter entfernte. Von den vielen schönen Momenten, die die Wimmers für ihre Tochter und sich selbst geschaffen haben.
Die Schreibart erinnert ein wenig an Tagebucheinträge. Dr. Johannes Wimmer würzt seine Erzählungen mit Erinnerungen aus seinem Leben. Obwohl ich den traurigen Ausgang der Geschichte kannte, habe ich beim Lesen so manches Mal geschluckt. Das Buch ist wahrlich keine Kost, aber grundehrlich und der Leser kann die Botschaft mitnehmen, dass man sich vom Universum nicht unterkriegen lassen darf und durchaus gestärkt aus Krisen hervorgehen kann mit Hoffnung am Horizont. Für mich das eindrucksvollste Buch, das ich seit langem gelesen habe. Daher bekommt es natürlich 5 Sterne.