Äußerst interessantes Thema

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lumoje Avatar

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Der Roman spielt auf zwei Zeit-Ebenen: 1927-1945 und 1963.
Wanda ist Studentin und möchte mehr über das Leben ihrer Mutter erfahren. Dafür fährt sie nach Danzig/Gdansk und Zoppot/Sopot.
Ich fand den Roman unterschiedlich zu lesen. Der erste Teil zog sich etwas in die Länge. Erst ab ca. der Hälfte des Buchs wurde es zum "pageturner".
Mit den beiden Hauptfiguren wurde ich nicht so recht warm. Gundi (die Mutter) wurde sehr verwöhnt, unglaublich naiv und bestimmend dargestellt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass, wenn man in Danzig gelebt hat, so politisch desinteressiert und unwissend gelebt haben kann. Allein der Anschluss an Deutschland muss ein immer wieder aufkommendes Thema gewesen sein.
Wanda (die Tochter) war mir zu kaltherzig. Schwer vorstellbar für mich ist auch, dass man so gar nichts aus dem Leben der Eltern und seiner eigenen ersten Jahre weiß und wissen möchte. Allerdings hängt das wohl auch mit der Generation zusammen, deren Eltern während der Hitlerzeit erwachsende, bestimmende Menschen waren.
Sehr interessant und gut nachvollziehbar war aber die Darstellung, wie schnell man zum Mitläufer wurde.
Ein Buch, das ich empfehlen würde, aber nicht uneingeschränkt.