Ich war recht schnell in der Zeit zurückgereist...

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Ich war recht schnell in der Zeit zurückgereist
Historische Romane finden sich eigentlich eher selten auf meinen Wunschlisten und auch in meinen Händen später dann, aber es gibt immer mal wieder eine Ausnahme, die mich erst neugierig macht und es dann sogar schlussendlich schafft, mich von sich zu überzeugen.

„Wenn wir wieder leben“ von Charlotte Roth ist absolut so ein Roman und ich bin sehr froh, dass ich den 680 Seiten eine Chance gegeben habe.

Das vornehme Ostseebad Zoppot in den 1920er-Jahren. Noch herrschen überschäumende Lebenslust und unbeschwerte Sommerfrische. Die vier Freunde Lore, Gundi, Julius und Erik erfreuen die Kurgäste mit flotten Rhythmen und eingängigen Melodien und träumen vom Durchbruch als Musiker. Bald ist ihnen tatsächlich Erfolg beschieden, auf dem Luxusschiff Wilhelm Gustloff befahren sie die Meere – und wollen nicht wahrhaben, dass sich die Zeiten schon lange geändert haben. Gundi verliebt sich in den Sänger Tadek, aber dann überfällt Hitler Polen, und Tadek schließt sich dem Widerstand an: das Ende einer großen Liebe? Viele Jahre später begibt sich die junge Wanda auf die Suche nach dem, was von den Träumen der jungen Leute übrig blieb.

Die Autorin schafft es, dass man sich vorkommt, als sei man selbst in diese Zeit zurückgereist und man hat die Geschichte wie einen Film vor Augen. Das hat mich sehr gut gefallen und unterhält zudem sehr gut.

Die Figuren sind durch die Bank weg so lebensnah, als kämen sie aus dem eigenen Familien-, Freundes- oder Bekanntenkreis.

Die 680 Seiten schrecken vielleicht den einen oder anderen Leser ab, aber denen sei gesagt: es lohnt sich..!