Interessantes Thema, aber leider wurde ich mit dem Buch nicht so ganz warm

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schafswolke Avatar

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Berlin, 1963:
Wanda möchte mehr über ihre Mutter und ihre Vergangenheit wissen, doch diese weicht den Fragen ihrer Tochter aus und schweigt vehement. Schließlich macht sich Wanda selbst auf die Spurensuche ihrer Familiengeschichte.

Zoppot in den 20er Jahren:
Gundi liebt ihr Leben und die Musik. Sie führt ein unbeschwertes Leben in Zoppot und macht sich keine Gedanken über die Zukunft. Ihre Musik wird im Dritten Reich geliebt und für ihre Musik würde Gundi alles tun, dabei verliert sie den Blick dafür, dass sich das Leben um sie langsam verändert.

Ich habe mich so auf das Buch gefreut und hatte keine Zweifel, dass mir auch dieses Buch von Charlotte Roth gefallen wird, aber leider hat es mich dann doch nicht so begeistert, wie ich es erwartet habe.
Was war passiert? Eine gute Frage. Die Themen sind gut gewählt. Waren wirklich alle unwissend, was die Judenverfolgung im Zweiten Weltkrieg anging? Irgendjemand muss doch was gewusst haben.

Ich hatte ein paar Schwierigkeiten in die Geschichte reinzukommen. Gundi und Wanda haben es leider nicht geschafft mich mit in ihr Leben zu nehmen und das hat sich leider während des Buches auch nicht geändert. Gerade Gundi hat mich am Anfang eher genervt und ich fand sie belanglos, ganz selten hatte ich mal das Gefühl ihr näher zu kommen.
Wanda bekommt in meinen Augen nicht genug Raum und bleibt unnahbar und farblos.
Zwischendurch empfand ich Gundis Geschichte etwas langatmig. Bei ihr steht die Musik stark im Fokus, diese Passagen waren mir manchmal zu ermüdend.

Generell ist das Buch gut recherchiert und versucht den damaligen Zeitgeist wiederzugeben. Ich glaube auch, dass es ganz gut gelungen ist, aber es war für mich trotzdem nicht greifbar.
Es ist aber ein Buch das zum Nachdenken anregt und den Appell hat, sich mit der Vergangenheit zu beschäftigen, sie nicht zu vergessen und zu hinterfragen.

Ich wollte sehr, dass mir das Buch gefällt, am Ende gibt es leider nur 3 Sterne.