Ein höllisches Lesevergnügen

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britta Avatar

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In „Wer die Hölle kennt.“ lässt Leigh Bardugo die Leser einmal mehr in die düstere Welt der Galaxy Stern (Alex) eintauchen:


Nachdem Daniel Arlington in Teil 1 von einer Höllenbestie verschlungen wurde, glaubt Alex nicht an den Tod ihres Mentors. Zusammen mit Pamela Dawes, Abel Turner, Mercy Zhao und Tripp Helmuth will sie die Hölle unsicher machen und gegen alle Widrigkeiten den Mann herausholen, der in ihr die unterschiedlichsten Empfindungen heraufbeschwört und für dessen Schicksal sie sich die Schuld gibt.
Doch nicht nur die höllische Exkursion bereitet der Gruppe Sorgen.
Auch zwei Morde auf dem Campus der Universität fordern die Aufmerksamkeit von Abel Turner und Alex Stern. Es gilt die Zeichen zu erkennen und die Rätsel zu lösen.
Kann man einfach so in die Hölle spazieren und eine Seele stehlen?
Und wenn ja, bist Du bereit den Preis zu zahlen?


Das Cover des zweiten Bandes hatte mich beim ersten Anblick ein wenig an eine skurrile Hommage an „Alice im Wunderland“ denken lassen. Doch beim Lesen der Story konnte ich dann die eigentliche Verbindung herstellen.

Wieder wird die Geschichte in unterschiedlichen Zeitsträngen erzählt.
Zuerst erleben wir Alex in Black Elm, dem Haus ihres Mentors. Die Situation ist unheimlich und beklemmend, doch kurz vor der „Auflösung“ was es mit diesem Moment auf sich hat, springen wir einen Monat zurück.
Hier wird die Idee geboren jemandem wortwörtlich die Hölle heiß zu machen.
Später dann muss sich nicht nur Alex den Dämonen ihrer Vergangenheit stellen.


Ich hatte echtes Glück, denn den ersten Teil dieser möglichen Trilogie (Ninth House Wiki) habe ich erst vor zwei Wochen beendet. Was hab ich mich gefreut, als ich nur kurz darauf „Wer die Hölle kennt.“ entdeckt habe. Trotz der düsteren Stimmung, der vielen Leichen, Dämonen und Lügen ist es ein höllisches Vergnügen diesem Abenteuer beizuwohnen.

Ich mag die Auszüge aus den Tagebüchern früherer Lethe-Mitglieder, mag die Beschreibungen der Artefakte und ich liebe es geradezu , dass wir einige Charaktere näher und intensiver kennenlernen dürfen.
Es werden Geheimnisse gelüftet, die die Gemeinschaft auf eine harte Probe stellen könnten und der Ein oder andere bemerkt, dass erfüllte Wünsche nicht immer glücklich machen.
Es ist wunderbar die Charaktere wachsen zu sehen, wie sie zweifeln und auch verzweifeln, wie Mut geboren wird und auch Tollkühnheit.
Mir hat es besonderen Spaß gemacht noch mehr über Lethe zu erfahren und zu sehen, dass auch, oder vielleicht auch gerade, Vorurteile vor der magischen Welt nicht halt machen.


Leigh Bardugos Schreibstil hat mich in seinen Bann gezogen. Er ist flüssig, brutal ehrlich undsarkastisch, aber auch durchzogen von poetisch anmutenden Passagen.


Wer sensibel auf bestimmte Themen reagiert (Mord, Vergewaltigung, Erpressung, Drogen) sollte hier vorsichtig sein. Ansonsten kann ich dieses Buch nur jedem empfehlen der es spannend, fantastisch, ein wenig makaber und mit genau der richtigen Portion Horror mag.