Vampire, Dämonen und Höllenkaninchen

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palinkara Avatar

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"Wer die Hölle kennt" ist die Fortsetzung der Dark Academia Reihe rund um Alex Stern, Lethe... und die Hölle.

Nachdem im ersten Band der Goldjunge von Lethe, Darlington, Alex und Dawes in der Hölle abhanden gekommen ist, setzen die beiden nun alles daran ihn zurückzuholen.
Gegen die Regeln von Lethe, gegen die Regeln der Welt, und selbst gegen die Regeln der Hölle:
Denn sollte es ihnen gelingen überhaupt den Durchgang der Hölle zu betreten, so ist der Preis für Darlingtons Seele unbekannt...

Zum Cover:
Ich finde es sehr ansprechend, wenn zugleich auch etwas angsteinflößend. Was das Originalcover nunmal ebenfalls ist.
Auch war hier - sobald eine bestimmte Stelle im Buch gelesen wurde - die Bedeutung des weißen Kaninchen klar.
Der Titel weicht vom Original ab, ist jedoch genial übersetzt.
(Ich bin mit der Übersetzung - nach dem ich Band 1 auf Englisch gelesen hatte - sowieso mehr als zufrieden. Meine Sorgen waren unbegründet.)

Eine Sache, die ich an Buch 1 geliebt habe, und mir Sorgen gemacht habe in diesem Band nicht mehr wiederzusehen, waren die Charaktere. Oder eher die Beziehungen zwischen den Charakteren.
Ich werde nicht lügen: Als ich Band 1 vor einigen Jahren gelesen hatte, war ich nicht unbedingt froh über Alex als Hauptcharakterin. Die Autorin hatte bewusst einen Charakter gewählt, der sich stark von allen möglichen Mary Sues abhob, und eher in die entgegengesetzte Richtung neigte.
Aber die Art und Weise wie sich Alex durch die Story hinweg verändert und über sich selbst hinausgewachsen ist, und die Art und Weise, wie sie lernte gesunde und funktionale Beziehungen zu knüpfen... ließ mein Herz aufgehen.
Und Band 2 unterstützt beides auf voller Linie: Alex lernt immer wieder dazu, entwickelt sich weiter, und wenn sie auch nie "die perfekte Hauptcharakterin" sein wird, ist diese Version viel, viel spannender, kantiger, echter.
Und die Beziehungen? Ob Dawes, Darlington, Turner oder der neue Knochenmann Tripp - sie alle werden vertief und neu entdeckt.
Dementsprechend Charaktere und Worldbuilding? 1A.

Und darf ich wieder anmerken, wie ich es liebe, dass Bardugo es schafft ein Rätsel auszulegen, es aber dennoch für den Leser lösbar zu machen?
Es hat unglaublich Spaß gemacht, mir mit Alex den Kopf über Rätsel und Probleme zu zerbrechen, auf der Suche nach dem Schuldigen zu sein.
Ich hatte nie das Gefühl abgehängt zu werden - immer konnte ich den Hinweisen zusammen mit Alex folgen und so den Täter ausfindig machen. (Den Täter... manchmal von ein paar unglaublichen Plottwists abgesehen.)

"Wer die Hölle kennt" kann, und werde ich empfehlen.
Besonders, wenn Interesse an Mystery, Fantasy und dem klassischen "Who dunnit" mit einem kleinen (Plot)Twist besteht.
5* meinerseits.