Hier gabs für mich zu viele Schwächen

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jule1981 Avatar

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Zunächst einmal ist mir bei dem Buch das Cover aufgefallen und auch der schöne Farbschnitt. Hier gibt es passend zum Thema Krokodile, Hieroglyphen und eine junge Frau zu sehen – Inez, die die Protagonistin in der Geschichte ist. Es handelt sich bei dem Buch um Band 1 einer Dilogie, Band 2 erscheint dieses Jahr im September.

Die Geschichte startet direkt mit Inez, die darauf wartet, Nachricht von ihren Eltern zu erhalten. Man erfährt ein wenig über sie und ihre aktuelle Situation und dann startet sie sehr bald in Richtung Ägypten.

Bereits der Einstieg in die Geschichte fiel mir irgendwie schwer. Ja, das Buch spielt in einer längst vergangenen Zeit und die Frauen waren zu dieser Zeit noch bei weitem nicht so selbstständig wie sie es heute sind. Aber Inez legt eine so große Naivität an den Tag, dass es für mich wirklich schwer auszuhalten war.

Der Klappentext ließ mich außerdem auf weitaus mehr Magie hoffen, als dann schlussendlich überhaupt im Buch vorkam. Dieser Aspekt kam mir deutlich zu kurz.

Die Dynamik zwischen Inez und Whit war für mich auch sehr schwierig. Was aber auch an den beiden Charakteren an sich lag. Und nicht nur mit diesen beiden hatte ich so meine Schwierigkeiten, sondern auch mit dem Onkel von Inez.

Was mich außerdem gestört hat, waren die vielen Worte, die nicht übersetzt worden sind. Bei ihrem Onkel wurde immer ein Tió vor den Namen gesetzt. Ich vermute, dass es Onkel heißt, aber wissen kann ich es nicht, da ich kein spanisch spreche. Auch manche Ausdrücke waren immer in einer anderen Sprache, ebenso wie die Kapitelzahlen. Meiner Meinung nach übersetzt man ein Buch komplett, oder man lässt es in der Originalsprache. Soetwas hemmt für mich auch den Lesefluss enorm.

Die Geschichte an sich konnte mich leider auch nicht wirklich für sich gewinnen. Ich hatte viel zu oft das Gefühl, dass nichts passiert und man einfach nur mit Inez in ihren Gedanken feststeckt, die noch dazu furchtbar anstrengend waren.

Außerdem ging es mir leider ziemlich oft so, dass ich das Gefühl hatte, ich habe einen Absatz übersprungen, da die Handlung an einem ganz anderen Punkt wieder angesetzt hat, als an dem, den ich zuletzt gelesen hatte. So habe ich öfter noch einmal die Absätze davor gelesen, dann aber festgestellt, dass ich nichts übersprungen sondern überlesen habe, sondern die Autorin wohl solche Sprünge in ihrer Geschichte macht. Es fiel mir dann schwer, überhaupt nachzuvollziehen, warum eine Person gerade so reagiert oder agiert.

Die Autorin hat versucht, den Charakteren Tiefe zu verleihen, was ihr meiner Meinung nach nicht so gut gelungen ist, wie ich es mir gewünscht hätte. Abgesehen davon, dass Inez für mich immer zwischen fortschrittlich selbstbewusst und kindlich naiv unterwegs war, ihr Onkel charakterlich mehr als schwierig war und auch Whit mich nicht ansatzweise für sich gewinnen konnte.

Mir fiel es wirklich schwer, an der Geschichte überhaupt dran zu bleiben und sie hatte für mich zu viele Schwächen, als dass ich Lust hätte, den zweiten Band noch zu lesen. Das war leider nichts für mich. Von mir gibt’s daher zwei Sterne.