Magischer Realismus am Nil

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europeantravelgirl Avatar

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Sehnsüchtig wartet Inez in Buenos Aires auf Nachricht ihrer Eltern, die seit Jahren auf Ausgrabungen in Ägypten sind. Als endlich ein Brief eintrifft, stellt der jedoch ihr Leben völlig auf den Kopf. Inez landet schließlich tatsächlich in Ägypten, aber die Realität dort hat leider so gar nichts mit ihren Träumen und Wunschvorstellungen gemein. Dazu kommt, dass ihr Onkel und dessen Gehilfe Whit sie unverzüglich wieder loswerden wollen, doch sie haben nicht mit Inez´ starkem Willen gerechnet. Unversehens gerät sie zwischen die Fronten von illegalen Kunsthändlern und kann bald nicht mehr unterscheiden, wer auf welcher Seite steht.

Oh wow, das war einmal ein Jugendbuch fernab der ausgetretenen Pfade. Allein das abenteuerliche Setting in Ägypten mit der Suche nach Artefakten war schon aufregend und spannend erzählt. Die ganze Geschichte spielt Ende des 19. Jahrhunderts, und die Atmosphäre des damaligen Reisens auf dem Nil und der florierenden Grabräuberei sind bestens eingefangen.

Besonders gut gefiel mir jedoch der kleine Funke Magie, der dieser Erzählung eigen ist und alle Genres sprengt. Man könnte es als Historical Fantasy einordnen. Im Hinblick auf die südamerikanischen Wurzeln der Autorin, die im Schreibstil auf schöne Weise spürbar sind, könnte man auch Züge des Magischen Realismus erkennen. Die Kombination einer argentinischen Heldin auf Abenteuerreise in Ägypten mit Elementen des Magischen Realismus funktioniert hervorragend und erschafft einen ganz wunderbaren und einzigartigen Jugendroman in Klang, Sprache und Thematik. Plot Twists sorgen für einen spannungsreichen Verlauf der Handlung.

Dieser erste Band der Dilogie endet mit einem Cliffhanger, der mir wirklich zu denken gegeben hat, und ich kann die Fortsetzung kaum noch erwarten.

Klare Leseempfehlung für eine außergewöhnliche Geschichte.