Da werden Erinnerungen wach

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adhara Avatar

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Nicht selten sind die ersten Seiten entscheidend, wenn es darum geht, wie stark sich die Leserinnen und Leser auf einen Roman einlassen möchten. Kristin Hannah versteht es bei "Wie Blüten im Wind" ausgezeichnet, die Leser in die Geschichte einzuführen und bei ihnen das Bedürfnis zu wecken, mehr zu erfahren. Die besten Voraussetzungen also, um sich in einem Buch zu verlieren. Wenn es zudem darum geht, einen Schulalltag zu skizzieren, werden eigene Erinnerungen wach und lassen die Leser unvermittelt zu stillen Beteiligten werden. So lässt das Ende der Leseprobe denn zunächst mal Frust aufkommen: Zu gerne möchte man wissen, wie sich die neu aufgekeimte Freundschaft zwischen den beiden Mädchen entwickelt. Sehr schön hat die Autorin die beiden unterschiedlichen Lebenssituationen von Lexi und Mia aufgezeigt: Die aus einer sozial schwachen Schicht stammende und durch frühere Erlebnisse traumatisierte Lexi und die behütete, reiche Mia finden durch ihre jeweilige Aussenseiterrolle zueinander und können erstmals ihre eigene Unsicherheit abbauen. Denn die ersten freundschaftlichen Bande geben den Mädchen die notwendige Sicherheit, sich gegen die Aussenwelt zu behaupten.
Die Leseprobe ist auf jeden Fall eine Einladung, sich näher mit dem Roman auseinanderzusetzen. Hannah Kristin verspricht anregende Lesestunden - wenn auch in den Ankündigungen zum Buch leider schon etwas viel verraten wird.