Night Road

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esposa1969 Avatar

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Ich habe dieses Buch ja hier bei vorablesen.de gewonnen und mich dafür ursprünglich beworben, weil ich die Geschichte sehr interessant fand: Lexi ist eine Aussenseiterin lebt bei Pflegefamilien und im Heim, bis sie zu Ihrer Tante auf eine Insel nahe Seattle kommt. Dort lernt sie gleich am ersten Schultag Zach kennen und verliebt sich in ihn. Er aber - anscheinend - nicht in sie. Immer noch am selben Schultag lernt sie Mia kennen. Häßlich in der Optik und ebenso Aussenseiterin wie Lexi. Beide werden beste Freundinnen. Zufällig ist Mia aber auch die Schwester von Zach.

So! Jetzt kommt meine Kritik an diesem Buch. Zum einen finde ich die Geschichte insgesamt etwas unrealistisch. Mehr als 2 Jahre ist Zach in Lexi unsterblich verliebt, die merkt es aber nicht und denkt, er hasse sie. Ebenso ist Lexi mehr als 2 Jahre unsterblich in Zach verliebt. Der merkt es aber auch nicht und denkt auch, sie hasst ihn!
Aber so was merkt man doch! Okay, dann geht in dem Buch alles ganz schnell. Beide gestehen sich ihre Liebe und ab da geht es dann nur noch: "Ich liebe dich mehr als mein Leben!" und "Ich liebe dich auch mehr als mein Leben!" Und Mia, die erst davon nichts wissen soll, damit sie nicht ihre beste Freundin an den Bruder verliert bzw. umgekehrt, weil sie wohl schon einmal schlechte Erfahrungen mit Bruder-Freundin-Beziehung gemacht hat, reagiert dann aber - meiner Meinung nach - viel zu locker und selbstlos und findet das dann - als sie es erfährt - doch gut.

Dann stirbt Mia plötzlich bei einem Autounfall, bei dem eigentlich Zach hätte das Fahrzeug fahren sollen, es aber Lexi überließ zu fahren, die dann statt der erlaubten 0,8 Promille, aber 0,9 Promille hatte und prompt verunfallte. Ab da hassen Mia´s Eltern, die zuvor sehr liebe- und verständnisvoll mit Lexi umgegangen sind, sie abgrundtief. Zach, der eh auf eine elitäre Highschool am Wechseln war, gibt sich die Teilschuld, liebe sie zwar noch aber geht recht feige mit ihr um.

Die Seiten, auf denen Jude (Zach und Mias Mutter) von Mias Tod erfährt und wie sie im Krankenhaus bei der Sterbenden weilt, ist nichts für eine Mutterseele, habe ich großzügig überblättert, muss ich nicht lesen, wie sie eine Mutter krampfhaft am Metallbett der künstlich am Leben gehaltenen, hirntoten Tochter verweilt.

Dann bekommt Lexi 65 Monate Haft!! Auch völlig überzogen. Fast 6 Jahre Gefängnis, wegen fahrlässiger Tötung ... ich weiss nicht. Ich kenne die canadischen Gesetze nicht, aber so viel... Im übrigen wird sie im Buch mal Alexa genannt, dann Lexter, dann Lex dann Lexi ... auch sehr verwirrend.

Ob die Liebe der beiden eine Chance hat, das verrate ich euch natürlich an dieser Stelle nicht, das müsst ihr schon selbst lesen.

Insgesamt finde ich die Geschichte zwar lesenswert, aber oft sind die Seiten langweilig mit nichtssagenden Dialogen gefüllt. Lesebeispiel:

"Diese böse Hexe war gerade da."
"Deine Mutter? Ist schon wieder Mittwoch?"
"Wer sonst."
"Willst du einen Drink?"
"Ich dachte, du würdest nie fragen."
"Zwanzig Minuten. Am Anleger?"
"Wir sehen uns dort."

Ist mir teilweise viel zu langatmig und nichtssagend geschrieben.

Gut allerdings finde ich, dass es nicht zu viele Personen gibt in diesem Buch, bei denen man sich fragen muss: Wer ist denn das schon wieder? Es gibt Mia, Zach und Lexi. Die Eltern Jude und Miles, und Lexis Tante Eva. Noch ein paar Freunde und Judes Mutter ... mehr nicht.

Im übrigen finde ich den Original-Titel: Night Road viel viel passender, denn diese Straße in der Nacht war es ja, die das Unheil brachte. Was haben Blüten im Wind denn mit der Handlung zu tun?



== Fazit: ==

Die Geschichte an und für sich ist gut angesetzt, aber viele Dialoge zu langweilig und ein bißchen ist die Handlung zu weit hergeholt und auch unrealistisch, soviel Liebe, Treue, Verbundenheit, Freundschaft, Loyalität ist mir fast schon suspekt.