Sehr amerikanisch, aber kurzweilig.

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Die Bücher von Kristin Hannah sprechen mich selten sofort an. Allein der Klappentext würde mich nie zum Kauf überreden. Doch nach "Ein Garten im Winter" bin ich nicht mehr ganz so voreingenommen. "Wie Blüten im Wind" habe ich aufgrund einer Empfehlung gelesen. Anfangs mit etwas Widerwillen - zu fad erschien mir die Story der jungen Lexi und ihrer Freunde Mia und Zach. Doch die Geschichte ist traurig, so traurig, dass ich zwei Nächte beinahe durchgelesen habe und einige Tränen vergossen habe.

Wie gesagt, der Anfang ist etwas zäh und die Geschichte schnell erzählt. Zwei beste Freundinnen, die beide etwas eigenartig sind, aber in ihrer Freundschaft Glück und Bestätigung finden. Doch Mias Bruder Zach bringt Unruhe, in die Beziehung der Mädchen. Lexi verliebt sich in Zach und er erwidert ihre Gefühle. Doch das darf nicht sein (das ist der einzige Punkt im Buch, der mir wirklich nicht nachvollziehbar erschien!) - warum dürfen sich die beiden nicht lieben? Nur, weil Mia so unselbständig und egoistisch ist und Lexi allein für sich? Seltsam und für mich nicht realitätsnah. Dennoch, die Liebesgeschichte zwischen den beiden gewinnt an Fahrt und auch Mia akzeptiert nach einigem Hin und Her die Liebe der beiden wichtigsten Menschen in ihrem Leben. Doch dann ändert sich alles - Mia kommt bei einem Unfall ums Leben. Lexi, die Unfallfahrerin kommt ins Gefängnis und Zach, die tragische Figur der Geschichte, zerbricht fast daran. Zach ist eigentlich Schuld am Unfall, da er als Fahrer fungieren sollte, aber so betrunken war, das Lexi einspringen musste. Doch Zach, der Angsthase, traut sich nicht, die Wahrheit zu sagen. Zu allem Überfluss (und mit Abstand wirklich etwas seltsam) ist Lexi auch noch schwanger und bringt das Kind im Gefängnis zur Welt. Zach adoptiert die Tochter. Einige Jahre später kommt Lexi frei und das Schicksal nimmt seinen Lauf.

Alles in allem sehr schnulzig, sehr theatralisch, aber dennoch gefühlvoll und so herzzerreißend traurig, dass man das Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen kann. Einzig wirklich nervige Person: die Mutter von Mia und Zach. Zuerst Übermutter und unglaublich fürsorglich und irgendwie wie eine der Stepford Frauen, gerät ihre Welt durch den Tod ihrer Tochter aus den Fugen. Sie kann ihre Enkelin fast ein Jahrzehnt nicht akzeptieren, wandelt sich aber plötzlich und wird dann doch noch zur liebenden Oma.

Sehr amerikanisch, aber kurzweilig.