Die magische Geschichte einer BAM

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doralupin Avatar

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Lily zieht mit ihrer Mutter und großen Schwester zu ihrer Halmoni, ihrer Oma, als ein Tiger mit einem mal mitten auf der Straße steht. In Halmonis Geschichten sind Tiger listig und böse, was hat dieser hier also zu bedeuten? Als Lily in der Bücherei den Jungen Ricky kennen lernt, wollen beide eine Tigerfalle bauen, denn Lilys Halmoni ist krank und Lily möchte ihr unbedingt helfen!

Dieses Buch beinhaltet einige Themen, viele davon sind auch trauriger. Es geht um Verlust einer geliebten Person und Krankheit, um das Verhältnis zwischen zwei Schwestern, die sich immer mehr entfremdet haben, um Schüchternheit und Introvertiertheit. Aber es geht auch um ein Mädchen, das über sich hinauswächst, neue Freunde findet und den Mut in sich selbst. Ausserdem geht es um die Hilfe, die Lily ihrer Halmoni gibt, aber ganz anders als erwartet. Begleitet wird die Geschichte von koreanischen Märchen.

Lily ist eine BAM, ein "braves asiatisches Mädchen", welches nie den Mund aufmacht und sich immer gut benimmt. Im Gegensatz dazu steht ihre sehr rebellische, extrovertierte Schwester, an der neue Freunde "kleben bleiben", im Gegensatz zu Lily, die eher unsichtbar ist und die ständig übersehen wird. Diese Gegensätze sind im Buch gut ausgearbeitet.

Lily ist aber auch ein sehr verträumten Mädchen, das an Magie glaubt, und die gern mit ihrer Halmoni Reis verstreut gegen böse Geister und Reiskuchen für die Ahnen backt. Halmoni selbst ist eine kuriose alte Frau, die in einer Art Hexenhaus wohnt und mit Kräutern Krankheiten heilt. Bei manchen im Dorf ist sie angesehen, andere schauen sie schief an...

Und mitten hinein in diese so unterschiedlichen Menschen platzt dann auch noch der Tiger und die koreanischen Märchen.

Das Buch bringt einem die Koreanische uns asiatische Kultur näher, aber es geht auch darum wie mit man mit Krankheit und Verlust umgeht.

Das Buch hat mir in großen Teilen sehr gefallen,die ersten zwei Drittel waren wirklich toll zu lesen. Das letzte Drittel fand ich dann teilweise etwas traurig und auch etwas verwirrend für Mädchen ab 11 Jahren. Da hätte ich das Alter eher auf 13 hochgesetzt, um die Geschichte wirklich im Vollen zu verstehen und aufgrund der traurigen Themen.

Das Nachwort ist sehr interessant, da die Autorin hier erklärt wie es überhaupt zu dieser Geschichte gekommen ist.

Fazit: Teils magisch und märchenhaft, teils aber auch sehr traurig und etwas verwirrend. Ich würde das Buch daher eher ab 13 Jahren empfehlen.