Magische Welt

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hannif Avatar

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Nach dem Tod ihres Vaters zieht die 10jährige Lily mit ihrer Mutter und der pubertierenden Schwester Sam von Kalifornien weg zu ihrer Oma, die Halmoni genannt wird, das koreanische Wort für Großmutter. Lily hat einen Hang zur Introvertiertheit, sie kann sich gefühlt unsichtbar machen. Auf dem Weg zur Oma erscheint Lily ein Tiger, der bedrohlich vor dem Auto auftaucht. Ein Traum, ein Gespenst oder eine Vision? Was soll ihnen das sagen? Der Tiger kam immer in den Geschichten der Oma vor und hatte dort etwas Bedrohliches. Die Großmutter soll als Kind dem Tiger Geschichten gestohlen haben und der Tiger ist wohl deshalb aufgetaucht.
Bekanntlich ist der Tiger das Wappentier Koreas und schön finde ich wie hier koreanische Mythen behutsam und für Kinder ansprechend in die Geschichte einfließen. Fantasie, Magie und Wirklichkeit fließen hier zusammen in der kindlichen Fantasie und ragt wunderschön in die Wirklichkeit hinein. Koranische Wesensart trifft hier auf westliches Denken und es kommt eine sehr gelungene Mischung heraus, die sicher für älter Kinder sehr ansprechend ist. Die jungen Leser werden mit der Geschichte in eine magische Welt hineingenommen.
Ich finde die Welt der koreanischen Mythen, Traditionen und Geschichten ausgesprochen spannend. Sehr gelungen ist es der Autorin Tae Keller gelungen, sie in das Leben der jungen Lily als Identifikationsfigur hineinzulegen, die auf der Suche nach der eigenen Identität ist.