Das geht besser

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stephanus217 Avatar

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Ich bin doch etwas enttäuscht. Der Konflikt zwischen pubertierendem Teenager auf der einen und zwanghaft jugendlichen Eltern in der midlife-crisis auf der anderen Seite ist ja nicht neu – unzählige Bücher und Filme haben sich dieses Themas mehr, schon oder weniger gelungen, angenommen.

Aber worum geht’s eigentlich?
Unser Held heißt Louis, ist 12 und ein nur mäßig eifriger Schüler, der als seine Bestimmung die als künftigen Stern am Comedian Himmel ausgemacht hat. Seine Eltern entstammen der Kategorie „peinlich“; insbesondes sein Vater kauft plötzlich grellbunte Hemden, Sneakers und Basecaps, meldet sich bei Instagram an und lernt Jugendsprache – peinlich eben.
Eine Schwester im Geiste findet Louis nur in Maddy, eine altklugen, übergriffigen Mitschülerin, dies es immer außerordentlich wichtig hat und die sich ungefragt als seine „Managager“ aufspielt - in die Louis zu allem Überfluss auch noch unglücklich verliebt ist.
Da tut sich plötzlich eine Chance auf – eine Teenie-Castingshow für Comedytalente wird durch einen Zufall auf Louis aufmerksam und lädt ihn Kandidaten in die Show ein - und überraschend nimmt er die erste Hürde. Seiner Karriere als Top-Comedian steht scheinbar nichts mehr im Weg, wären nur die peinlichen Eltern nicht....

Was fällt auf?
Formal fällt als erstes auf, dass die Geschichte als Tagebuch angelegt ist. Das verleiht der Story einerseits natürlich Tempo, birgt daber andererseits auch das Risiko, dass die erzählte Geschichte zu sehr zerrissen wird. Hier macht der Autor auch noch Stunden- und Minutenangaben; der Sinn hierfür erschließt sich mir nicht. Der Erzählfluss leidet darunter aber, wie ich finde.

Enttäuscht bin ich vom Inhalt; werden doch in Klappentext und insbesondes im Prolog ein Feuerwerk an skurrilen und brüllend komischen Geschichten versprochen. Diese sind jedoch Mangelware. Geschichte plätschert, eher langweilig, so dahin, viele der Szenen sind dazuhin noch ziemlich vorhersehbar.
Zumindest die Idee einer Castingshows für angehende Comedytalente ist innovativ und die Rolle der Maddy ist mit viel Potential angelegt, daraus hätte man allerdings mehr machen können.

Wegen der einen oder anderen ganz netten Idee gibt es von mit als Verschenker mit viel Wohlwollen 3 Punkte. Sollte meine Zielgruppe anderer Meinung sein, werde ich einen Ergänzungskomentar verfassen; mal sehen...