Schenkelklopferkrimi

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buchmareike Avatar

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In ihrem Krimi "Wildfutter" beweist die Jounalistin, die unter dem Pseudonym "Alma Bayer" schreibt, einen eigenwilligen, derben Humor - und jede Menge davon.
Schon zu Beginn wird eine Leiche zerteilt und an Wildschweine verfüttert. Ein pensionierter Kriminalkommissar will eben diese Schweine fotografieren und entdeckt eine angefressese Hand. Mit seiner amerikanisierten Tochter Jo, die das Gegenstück zur bayrischen Rosenheimer Kleinbürgerschaft bilden soll, ermittelt er im Fall des ermordeten Fußballtrainers Tiger Wild.
Dieser Tiger hatte scheinbar etwas mit allen möglichen Fußballmuttis. Am Spielfeldrand wird eine Menge gebrüllt.
Die Jungen sollen alle von Talentscouts entdeckt, und in die Juniorenmanschaft des FC Bayern München aufgenommen werden. - So die Hoffnung der Fußballmuttis und -väter, vorallem die des sexbesessenen Zweittrainers Alois Steimer, der mit der amerikanisierten Tochter Jo, einen One-Nicht-Stand,... In diesem Stil geht es weiter.
Die Handlung ist komödienhaft und besteht aus einer Aneinanderreihung von zotigen Schenkelklopfern, die meiner Meinung nach in einer Kollumne besser aufgehoben gewesen wären. Im Roman zerstören sie jegliche Figurenbindung. Man liest amüsiert, kann sich jedoch nicht einfühlen und verliert schnell das Interesse an den Figuren. So ging es jedenfalls mir.
Zudem hat die Angewohnheit der Autorin, das Verhalten der Figuren dem Leser erklären zu wollen, extrem genervt. - Für mich ein NoGo.
Insgesamt würde ich sagen, das Buch ist Geschmacksache. Wer gerne zotige Bücher mit derbem Humor liest, mag auf seine Kosten kommen. Aber obwohl ich auch lustige Krimis mag, war es mir hier zuviel des Guten.