Manchmal ist weniger mehr!

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skaramel Avatar

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Rache, Angst und Wut – das sind gute Gründe, die einen Anspornen seine Ziele zu erreichen. Alle drei zusammen haben Faye zu der Geschäftsfrau gemacht, die sie jetzt ist. Nach dem absoluten Tiefpunkt in ihrem Leben, in dem sie ihr Selbstwertgefühl zu einem großen Teil aufgegeben hatte, ist Faye fast dort, wo sie sein wollte. Sie hat ein florierendes Unternehmen aufgebaut und das alles vor allem nur, um ihren Exmann zu zeigen, was in ihr steckt. Dieser sitzt mittlerweile für seine Taten im Gefängnis, dank Faye. Doch nun, wo sie sich langsam wieder sicherer fühlt, holt sie die Vergangenheit wieder ein. Denn auf einmal konnte der Mann flüchten und irgendwer scheint ihr Unternehmen übernehmen zu wollen. So muss Faye wieder Grenzen überschreiten, so wie sie es eigentlich nicht mehr tun wollte.

Schon in „Golden Cage“, dem ersten Roman der Reihe, musste Faye sich ihr Leben und ihre Zukunft erkämpfen. Nun, mit „Wings of Silver“, schickt Camille Läckberg Faye wieder in den Kampf. Als das Buch auf der Erscheinungsliste erschien, hatte ich direkt gemischte Gefühle. Einerseits war das Buch so gut, dass ich mich über einen neuen Teil wirklich gefreut habe, andererseits bin ich oft der Meinung, dass ein gutes Buch auch mal alleine für sich stehen kann.

Am Ende überzeugt mich Wings of Silver vor allem, weil Camille Läckberg es geschrieben hat und sie eben weiß, wie man eine Geschichte erzählt. Das alleine macht das Buch auf jeden Fall lesenswert. Jedoch ist es leider genauso wie befürchtet: hätte das Buch wirklich sein müssen? Die Antwort ist Nein. Während im ersten Teil Fayes Geschichte überzeugend und passend erschien, ist die Flucht von Jack und die Übernahme des Geschäfts doch ein bisschen an den Haaren herbeigezogen. Während die erste Geschichte noch Faye als die starke und über sich heraus wachsende Frau zeigte, wurde sie in Band 2 fast zu perfekt. „Alles im Griff“ und über den Dingen, was ihr leider an noch mehr Sympathie an sich nahm.

Trotz allem ist Wings Of Silver für die Fans von Golden Cage ein gutes und spannendes Buch, das jedoch nicht zwingend hätte geschrieben werden müssen. Leider sagt mir der letzte Absatz auch, dass wir mit ziemlicher Sicherheit einen dritten Band kriegen werden. Manchmal ist eben weniger mehr.