Schwierig

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wolly Avatar

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Meinung:
Ich bin hin- und hergerissen, was dieses Buch betrifft. Einerseits liest es sich wirklich gut.
Man fliegt ohne jede Anstrengung durch die Seiten und lässt sich einfach von der Geschichte tragen. Dies fand ich wirklich angenehm.
Andererseits fühlte ich mich manchmal wie beim Teleshopping für Luxusprodukte. Die Autorin wirft mit so viel Werbung um sich, dass ich mich gefragt habe, ob hier nicht auch ein Button mit „Dauerwerbesendung“ vonnöten wäre.
Sowas finde ich grundlegend in Büchern komplett überflüssig, denn mich interessiert nicht, von welcher Marke die Schuhe, die Tasche, die Uhr usw. sind. Aber ok – zurück zum eigentlichen Thema.

Die größten Schwierigkeiten und gleichzeitig die größte Freude bereitete mir die Frauenpower.
Ich habe mich wirklich über ein starkes Frauenteam gefreut. Mädels, die etwas von der Geschäftswelt verstehen, sich hinter niemandem verstecken und mutig genug sind Risiken einzugehen. So weit, so toll. Leider führt sich aber zumindest Faye im Grunde genauso auf wie die werten Herren, über die sie sich immer beschwert. Sie säuft wie ein Loch, vögelt sich durch die Weltgeschichte und protzt mit ihrem Geld und Erfolg. Dazu ist sie skrupellos gegenüber ihren Gegnern und erzählt zwar andauernd etwas von Mutterliebe, aber setzt das nicht in die Tat um.
Damit tue ich mich schwer.
Selbiges gilt auch für die Vorhersehbarkeit in Teilen der Geschichte. Manche Schachzüge fand ich wirklich gelungen, manches war aber auch von Sekunde eins an klar. Auch hier bin ich zwiegespalten. Gut getan hat dem Buch auf jeden Fall der Rückblick, der alle paar Seiten stattfindet. Er bringt nochmal eine andere Ebene rein und macht manches deutlicher. Anderes dafür lässt es mir unerklärlich werden. Auch hier finden sich wieder beide Seiten.

Fazit:
Aus meinem Text heraus sollte die Zerissenheit gegenüber diesem Buch klar geworden sein. Deshalb kommt es für mich nicht über eine mittlere Bewertung hinaus.