Spannender 2. Teil

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schmökerwürmchen Avatar

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Eigentlich war für mich der erste Teil, Golden Cage, zu Ende erzählt und abgeschlossen. Umso mehr war ich gespannt, was es noch über Faye und ihre Rachepläne zu erzählen gibt.
Faye hat ihre Kosmetikfirma Revenge erfolgreich aufgebaut, die Expansion in die USA steht kurz bevor. Ihr Exmann Jack sitzt wegen Mord an seiner Tochter Julienne im Gefängnis, die jedoch an einem sicheren Ort in Italien lebt, ebenso Fayes Mutter. Doch dann geraten die Dinge aus dem Ruder. Jack gelingt die Flucht und die Revenge Aktionärinnen verkaufen nach und nach ihre Anteile. Offensichtlich will irgendjemand das Unternehmen an sich reißen und Faye ruinieren. Doch Faye schmiedet ihre eigenen Pläne und sinnt auf Rache...

Auch die Fortsetzung ließ sich wirklich spannend lesen, kam jedoch nicht ganz an den ersten Teil heran. Faye ist für mich absolut keine Sympathieträgerin, doch das ist für mich nicht immer ein ausschlaggebendes Kriterium, um mir eine Story schmackhaft zu machen.
In Rückblenden wird aus Fayes Kindheit und Jugend erzählt, die alles andere als idyllisch war. Liebe bekam sie einzig von ihrer Mutter, die jedoch zu schwach war, um Faye zu schützen. Anhand der Rückblicke versteht man immerhin, warum Frau zu der Frau geworden ist und erklärt zumindest ein wenig ihr Verhalten. Denn Faye musste schon früh lernen, stark zu sein und sich zu wehren. Notfalls geht sie auch über Leichen, um sich und andere zu schützen.
Zurück in Stockholm, setzt Faye alles daran, um die feindliche Übernahme ihres Unternehmens zu verhindern. Zur Seite stehen ihr Alice und Ilya, sie haben sich verbündet und treten gemeinsam gegen die feindliche Männerwelt an. Während dieser schwierigen Phase lernt Faye den erfolgreichen David kennen und schnell ist sie verliebt, obwohl sie ja vorsichtig sein wollte. Doch David scheint perfekt und trägt sie auf Händen. Schon zu Beginn habe ich mich bereits gefragt, wo der Haken liegt, denn alles mit David erscheint zu leicht und wirkt einfach nur zu gut.
Der Stil ist absolut fesselnd und lässt sich leicht weglesen, auch die ökonomischen Aspekte kommen hier sehr verständlich rüber, ohne dass man sich langweilt.
Faye ist eine taffe, starke Frau, die sich mit einstigen Rivalinnen solidarisiert und mit viel Frauenpower durchstartet. Wer ihr in die Quere kommt, wird eiskalt aus dem Weg geräumt. Manchmal fiel es mir wirklich schwer, Fayes Handlungen gutzuheißen, obwohl man anderseits auch nachvollziehen kann, warum sie so und nicht anders agiert.
Die letzten Sätze lassen definitiv Raum für einen dritten Teil, den ich mir keinesfalls entgehen lasse.
Insgesamt habe ich diese Fortsetzung sehr gerne gelesen, der erste Teil hat mir allerdings noch einen Ticken besser gefallen.