Wer die Toten weckt

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wusl Avatar

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Sara lebt mit ihrer kleinen Tochter und Ehemann Martin Anfang des 20 Jahrhunderts in einer Hütte nahe dem Wald. Es ist ein karges und hartes Leben aber sie ist glücklich und liebt ihre kleine Familie. Aber das Unglück bricht schnell über die Familie herein, denn Gertie stirbt und für Sara bricht eine Welt zusammen und sie weiß sich nicht mehr anders zu helfen als sich daran zu erinnern, was die alte weise Auntie ihr einst unter dem Siegel der Verschwiegenheit in einem Brief verraten hat... Nämlich, dass man die Toten wieder erwecken kann, für ein paar Tage zumindest. Und Sara beschließt genau dies zu tun.
In der Gegenwart lebt Ruthie mit ihrer Mutter und ihrer Schwester in dem Haus, das einst Sara und ihrem Mann gehörte. Sie finden ein Tagebuch mit fehlenden Seiten. Dann verschwindet die Mutter spurlos und für Ruthie beginnt die Jagd nach der Wahrheit und der Lösung aller Rätsel. Aber sie sind nicht die einzigen, die auf der Suche nach einem Menschen sind und so werden in ständig wechselnden Perspektiven alle Stränge langsam miteinander verwoben. Wobei auch immer wieder die Vergangenheit erzählt wird und wie Martin und Sara um Gertie ringen.
Die Autorin bemüht sich um Spannung und wohldosierte Horroreffekte erzählt aber über weite Strecken mehr die Geschichte von Beziehungsverstrickungen, von Sehnsucht und Liebe, von Menschen, die nach ihren verschwundenen Lieben suchen und dabei auf Magie und Mystik stossen. Mir waren die Handlungen der Protagonisten nicht immer einleuchtend. Angefangen bei Sara, die mehr an ihrer Tochter hängt als an ihrem Mann und die sich auch gar keine Gedanken macht, was aus Gertie wird, wenn sie sie wiedererweckt. Martin ihr Mann ist auch kein großer Held und über weite Strecken der Handlung willensschwach und unentschlossen. Warum Ruthies Mutter so einfach verschwindet ist lange auch unklar und lediglich ihre Tochter war mir symphatisch in ihrem Eifer eine Erklärung zu finden und ihrer jugendlichen Unbedarftheit.
Mir fehlte irgendwie ein bisserl das gewisse Etwas, um mich zu überzeugen. Eine nette Geschichte, die aber für meinen Geschmack nicht gruselig genug und durch zu viele unlogische Momente verwässert war. Nicht unerwähnt lassen möchte ich aber das schöne Cover, welches mich magisch angezogen hat. Das Buch findet sicher seine Leserschaft, der es gefällt.