Wir in drei Worten

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yaya Avatar

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Rachel ist seit 13 Jahren mit Rhys zusammen, sie planen sogar zu heiraten. Doch als Rachel eines Tages nach Hause kommt, endet die Disharmonie zwischen beiden in einem Streit, der dazu führt, dass Rachel die Beziehung beendet und Rhys sie allein zurück lässt.

Während das Buch mit einem Prolog beginnt, der einem leicht ein Lächeln auf die Lippen zaubert, ist der Beginn der eigentlichen Geschichte ernüchternd und vermittelt schon nach den ersten Sätzen des Aufeinandertreffens das Gefühl, dass da irgendetwas nicht stimmt bzw. nicht zusammenpasst. Dabei mutet es zuerst so an, als ob sich um einen normalen kleinen Streit zwischen Rachel und Rhys handelt, der sich entwickelt, wenn beide fertig von der Arbeit kommen. Schnell wird allerdings offensichtlich, dass die Missverständnisse und Differenzen tiefer münden. Besonders Rachels Gedanken machen er nachvollziehbar, dass in dieser Beziehung der Wurm zu stecken scheint. Dabei wird Rachel als egoistische Zicke charakterisiert, während Rhys die Rolle des mürrischen Stinkstiefels zu geschrieben wird. Beide beherrschen ihre Rollen gut und trotzdem ist nicht zu übersehen, wie viel Emotionen zwischen ihnen sind. Doch nach 13 Jahren haben sie sich anscheinend auseinander gelebt und waren wahrscheinlich nur zu bequem, um diese Beziehung, die augenscheinlich nur durch die bloße Gewohnheit am Leben gehalten wird, zu beenden. Während Rachel noch mehr vom Leben zu erwarten scheint, hat Rhys schon längst resigniert und trauert seiner Jugend nach. Beide leben neben einander her, der einzige Berührungspunkt scheinen die Auseinandersetzung, auch wenn sie nur in Gedanken geführt werden. - Dies verleiht dem Auszug im Vergleich zum Monolog eine gewisse Schwere und die Rachel, die während der ersten Seiten beschrieben wird, scheint in den darauf folgenden nicht mehr zu existieren. Trotzdem entwickelt es sich zu einem kurzweiligen Lesevergnügen, bei dem zu hoffen ist, dass Rachel die Leichtigkeit zurückerlangen wird. Die beschriebenen Szenarien werden in einer Art beschrieben, als säße der Leser mit im Wohnzimmer, soll sich aber von dem Streit der beiden nicht erdrücken lassen.

Dies ist vor allem dem locker-leichten Schreibstil zu verdanken, der dafür sorgt, dass die paar Seiten wie im Flug gelesen sind, ohne anstrengend zu werden oder auf die Seitenzahl zu schielen. Dadurch tritt auch nicht der Effekt ein, dass der Leser von einem wohl mehr als ausgelutschten Thema wie Streitigkeiten und Missverständnisse zwischen einem Paar genervt ist. Viel eher sorgt der Prolog und das Verschwinden Rhys' dafür, dass der Wunsch aufkeimt, dass Ben bald wieder auftaucht.