Köstlich, der Etagenadel vom Niederrhein!

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kainundabel Avatar

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Sie wuchs dort auf, in Alpen am Niederrhein: Anne Gesthuysen, die Autorin von „Wir sind schließlich wer“. Ergo kennt sie sich aus und weiß, wovon sie erzählt. Der 75. Geburtstag von Mechthild von Betteray ist deshalb der ideale Zeitpunkt, um uns Leserinnen und Leser mit der buckligen Verwandtschaft bekannt zu machen, mit denen, die große Stücke halten auf ihr „von und zu“ im Namen. Man ist halt wer am Niederrhein, mit all den Macken des Etagenadels, dem Traditionsbewusstsein und den Konventionen von Katholizismus und Protestantismus. Da gilt es doch wenigstens, die konvertierte Tochter und Pfarrerin Anna standesgemäß mit Graf Maximilian Konstantin usw. zu verkuppeln. Dumm nur, dass die Glückliche sich quer stellt. Die Leseprobe zu lesen ist schon höchstvergnüglich. Man kann sich den Standesdünkel so richtig vorstellen, weil die Autorin die Charaktere so wunderbar ausleuchtet und dabei immer den richtigen Ton findet. Sie weckt mit jeder Seite mehr den Appetit auf mehr Familienereignisse vom Niederrhein.
Das Cover steht in der Tradition der bisherigen Gesthuysen-Romane, da setzt der Verlag sicher auf den Wiedererkennungseffekt. Warum auch nicht, gelungen sind sie allemal.