Abwechslungsreiche Familiengeschichte mit ein bisschen wenig Tiefgang

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lisbethsalander Avatar

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Mit großer Spannung hatte ich das neue Buch von Anne Gesthuysen erwartet, bin ich doch nach den Erfolgen von "Wir sind doch Schwestern" und "Mädelsabend" ein großer Fan von ihr! Wir lernen Protagonistin Anna von Betteray kennen, die ihre erste Stelle als Pastorin, in Form der Vertretung des Pfarrers, der sich zur Kur an der Ostsee befindet, in einem kleinen Dorf am Niederrhein, antritt. Anna entspricht nicht unbedingt dem klassischen Klischee einer Pastor in, sie ist sehr jung, noch dazu geschieden, und wird deshalb von den Dorfbewohnern kritisch und abwartend beäugt. Annas stetiger Begleiter, ihr Hund Freddy, macht dabei die Sache auch nicht unbedingt besser. Doch ganz schnell wendet sich der Hauptfokus der Geschichte von Anna ab hin zu ihrer vier Jahre älteren Schwester Maria, Liebling der Mutter und standesgemäß mit einem Grafen verheiratet. Doch Marias Vorzeigeleben erhält erhebliche Kratzer, als Ihr Mann Gottfried wegen Steuerhinterziehung verhaftet wird, und dann auch noch der 11jährige Sohn Sascha verschwindet. Maria versucht offenbar noch dazu schon seit längerem , die familiären Probleme im Alkohol zu ertränken. Die Autorin erzählt diese durchaus abwechslungsreiche Familiengeschichte in sehr flüssigem angenehmem Schreibstil und entspannt lockeren Tonfall mit durchaus unterhaltsamem Humor. Leider fehlte es mir insgesamt etwas an Tiefgang, durchaus wichtige, ernste Themen, wie zum Beispiel Homosexualität und Missbrauch werden immer nur oberflächlich angerissen. Deshalb einen Punkt Abzug, aber zur leichten Unterhaltung für zwischendurch gut geeignet!