Adlige Familiengeschichte mit einer Pastorin

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In flüssigem, ansprechendem Schreibstil erzählt Anne Gesthuysen eine spannende Familiengeschichte. Die einzelnen Charakter sind in ihren Rollen gut dargestellt und zeigen interessante Einblicke in die Welt des Landadels und das ländliche Gemeindeleben am Niederrhein. Der Titel des Buches „Wir sind schließlich wer“ passt gut zu dieser Geschichte.
Das Standesdenken der Mutter wird von der einen Tochter Maria, die mit einem Grafen verheiratet ist, eifrig nachgelebt, während Anna die rebellische Tochter darstellt, die bereits mit 14 aus Protest gegen die alten Ansichten der katholischen Kirche zum evangelischen Glauben wechselt und später Pastorin wird.
Als Vertretung des erkrankten Pastors übernimmt Anna eine neue Stelle in der Gemeinde Alpen am Niederrhein – und sie wird als junge, geschiedene Frau mit Adelstitel nicht gerade freundlich empfangen und zunächst argwöhnisch betrachtet.
Mit der wegen eines Bankskandals erfolgten Verhaftung ihres Schwagers und dem späteren Verschwinden des elfjährigen Neffen Sascha, zu dem Anna eine enge freundschaftliche Beziehung hat, wird Anna zusätzlich vor große Herausforderungen gestellt. Ihre Schwester Maria braucht Hilfe in dieser schwierigen Lage. Dies offenbart dann tiefe Einblicke in die Vergangenheit und die Situation lässt die familiären Bande der beiden Schwestern wieder enger werden. Abwechslungsreich und mit immer wieder unerwartender Wendungen steht Anna hier ihre Frau im Gemeinde- und Familienleben. Und bei alldem darf dabei ihr treuer Goldendoodle Freddy nicht vergessen werden, der ihr immer Halt gibt.

Dies ist mein erstes Buch von Anne Gesthuysen und die dramatischen vielschichtigen Ereignisse um Anna und ihre adelige Familie haben sich aufgrund der angenehmen Sprache ausgesprochen gut und kurzweilig lesen lassen, ja die Geschichte ließ einen auch immer wieder schmunzeln und einfach nicht mehr los.
Ich kann dieses Buch nur weiter empfehlen und werde jetzt auch noch andere Bücher der Autorin lesen.