Die ungleichen Schwestern

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Auf dem Cover gehen sie gemeinsam dahin, die beiden Schwestern. Im wirklichen Leben aber gehen ihre Wege und Ansichten weit auseinander. Adel verpflichtet, das ist immer noch die Ansicht in der Familie von Betteray, und so wurden die beiden Töchter Anna und Maria auch erzogen. Während die Ältere, Maria, sich den Regeln der Familie, vor allem der Mutter, beugt und standesgemäß heiratet, bricht Anna aus, wechselt die Konfession und wird evangelische Pastorin. Sie hat auch geheiratet, ist jetzt aber geschieden, weil sie an der Familie ihres Mannes gescheitert ist.

Als Anna in der kleinen Gemeinde Alpen am Niederrhein die Vertretung des erkrankten Pastors übernimmt, hat sie mit allerlei Schwierigkeiten zu kämpfen. Die dortigen Gemeindemitglieder halten sie für zu jung und unerfahren und geschieden sein geht garnicht. Vor allem die Haushälterin des Pfarrers intrigiert gegen Anna, was zusätzlich zu Mißverständnissen mit den Gemeindemitgliedern führt.

Der Autorin ist es auch mit ihrem neuen Buch gelungen, die Leser mit in eine Familie zu nehmen, in der allerlei Turbulenzen herrschen. Nicht alles läuft so glatt, wie es sich die adeligen Herrschaften wünschen. Anna hat alle Hände voll zu tun, die Wogen zu glätten.

Mir gefallen die Erzählkunst der Autorin und die Charakterisierung der Protagonisten, besonders Anna und ihre lebenskluge und manchmal schlitzohrige schon 90-jährige Tante Ottilie haben es mir angetan. Sie lassen sich nicht beirren oder unterkriegen.

Dieses Buch zu lesen, ist ein wahres Vergnügen. Einmal begonnen zu lesen, mag man das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Eine turbulente Familiengeschichte, die ich gerne weiterempfehle.