Familienbande

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amirah Avatar

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Anne Gesthuysen gelingt es ihren Figuren - den Schwestern Anna und Maria trotz ihrer unterschiedlichen Charaktere, Eigenheiten und Schrullen viel Liebe und Leben zu geben, so dass man als Leserin beide Frauen am Ende des Buches verstehen und manche Entscheidung auch nachvollziehen kann.

Anna ist Pastorin und das rebellische Kind der Familie von Betteray.
Maria ist Mutter und Hausfrau. Das angepasste und brave Kind.

Beide beneiden die andere Schwester. Die eine um die Freiheit und die andere um die Zuneigung der Mutter.

Nach und nach blickt man hinter die Kulissen. Erfährt warum Maria die "Prinzessin" ist und was sie zu dem Menschen gemacht hat, der sie heute ist. Dies geschieht in Rückblenden, die Einblick in eine Kindheit der 80er Jahre geben. Eine Kindheit auf dem Dorf und eine Kindheit als eine "von" geboren zu sein. Das Ganze ist gespickt mit einer ordentlichen Prise Humor und ein paar unerwartenden Wendungen.

Annas Vergangenheit wird ebenfalls nach und nach erzählt. In ihren eigenen Gedanken und in Dialogen mit ihrer Vertrauten Tante Ottilie.

Ottilie Oymann ist klasse! Sie kam bereits in "Mädelsabend" vor und hat sich auch in "Wir sind schließlich wer" nicht die Butter vom Brot klauen lassen und gibt passende (oder unpassende) Kommentare ab und rückt den Frauen der Familie von Betteray den Kopf ordentlich gerade!

Für mich gibt es für dieses Buch eine klare Leseempfehlung und es zählt zu den Highlights meines Lesejahrs.