Ganz und gar nicht brav

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
lilanini Avatar

Von

Das recht farblose, brav wirkende Cover mag so gar nicht zu der vielfältigen, kurzweiligen Geschichte passen.
Das Buch wird von verschiedenen Frauenfiguren dominiert, die jede auf ihre ganz eigene Weise stark ist. Zuerst natürlich Anne, die sich um jeden und alles kümmert, außer um sich selbst, obwohl deutlich wird, dass auch sie schon einiges im Leben mitmachen musste. Sie versucht Optimismus und Offenheit zu verbreiten und andere mit ihrer Spontanität anzustecken.
Ihre Schwester Maria schafft es weniger, ihr eigenes Leben in die Hand zu nehmen. Ihr ist es wichtiger nach Außen hin allen Konventionen zu folgen und ertränkt ihre unerfüllten Lebenswünsche in Alkohl und betäubt sie mit Tabletten. Nicht mal ihr verschwundener Sohn kann sie so richtig aktivieren.
Die Mutter der beiden steht eher auf Marias Seite und manchmal hat man das Gefühl, dass ohne Anne (und Otthilies Unterstützung) gar nichts voran gehen würde.
Ein paar Männer gibt es im Buch natürlich auch, aber die spielen zumeist eher Randfiguren.
Mir hat es Freude gemacht, das Buch zu lesen. Trotz vielfältiger aktueller Themen, die im Buch angesprochen werden, wird nichts davon tiefgründiger problematisiert und man kann einfach entspannt einer abwechslungsreichen Geschichte folgen.