Hinter den Kulissen des Landadels

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langeweile Avatar

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Auch in ihrem neuen Roman hat sich Anne Gesthuysen, die ich seit „Wir sind doch Schwestern“ sehr schätze, mit den Themen ihrer Heimat ,dem Niederrhein beschäftigt. Im Mittelpunkt steht Anna von Betteray, die eine Vertretungsstelle als Pastorin in Alpen antritt, weil der dortige Amtsinhaber erkrankt ist. Sie wird von der Dorfbevölkerung, allen voran die Haushälterin Frau Erbs, misstrauisch beäugt und muss sich manchen dummen Spruch gefallen lassen.
Doch schon bald geraten andere Ereignisse in den Fokus, weil dieWelt ihrer Schwester, die mit einem Grafen verheiratet ist,völlig aus den Fugen gerät und dringend Hilfe benötigt wird.Annas Schwager wird verhaftet und der Sohn der Eheleute verschwindet spurlos. Es wird offenbar, das ist hinter der heilen Fassade schon lange bröckelte und Annas Schwester Maria dieses Manko mit reichlich Alkohol zu vertuschen suchte.
Bei der Suche nach Sascha zeigt sich der dörfliche Zusammenhalt.
Der Roman versprach anfangs sehr viel Potenzial, was leider nicht durchgehend gehalten wurde. Zwar hat mir der lockere Schreibstil gut gefallen und es gab auch einiges an witziger Situationskomik, das alleine reicht mir aber nicht aus. Die verschiedenen Themen, welche aufgegriffen wurden, blieben an der Oberfläche und wurden nicht vertieft. Laut Klappentext sollte es auch um die moderne Arbeit der Pastorin gehen, wovon aber außer einer sehr gelungenen Predigt und einer Auseinandersetzung mit den Presbyterinnern wenig zu spüren war.

Fazit:
Ein Buch was gut lesbar war und dennoch deutlich hinter meinen Erwartungen zurückblieb.