Titel est omen

Der Titel des Buches passt 100% zu Annas Familie, die Wert darauf legt, etwas Besseres zu sein. Sie selbst konnte damit nie etwas anfangen und hat sich zum Entsetzen ihrer Familie für einen Weg als evangelische Pastorin entschieden, nachdem auch für sie auf dem Weg etliche Steine lagen. Jetzt wird sie in eine kleine Gemeinde in ihre Heimat als schneller Ersatz für den hiesigen Pastor, welcher erkrankt ist, entsendet. Doch auf dem Lande wird alles Neue erstmal argwöhnisch betrachtet....

Eine Geschichte, welche von Anfang an die Menschen im Ort sehr genau beschreibt und die ich als Landei gut verstehen kann. Allerdings kann ich die Standesdünkel von Annas Familie nicht nachvollziehen und so bleibt mir die eine oder andere Handlung oder Entscheidung fremd. Doch für die Geschichte ist es immer glaubhaft. Auch der Schreibstil der Autorin trägt zum Lesevergnügen bei und bringt so die Bewohner in Annas Gemeinde und ihre Familie dem Leser näher. An der einen oder anderen Stelle hätte ich mir aber ein wenig mehr Tiefe gewünscht, insbesondere zu Annas Vergangenheit, die zwar immer angedeutet, aber nie genauer erzählt wird. Und auch die weiteren Geschwister bleiben Nebenfiguren obwohl soviel Wert auf den Familienzusammenhalt gelegt wird.

Insgesamt ein sehr lesenswertes Buch, welches für mich aber die beiden Schwestern nicht gleichberechtig an der Geschichte teilhaben lässt.