Über Anderssein und Zusammenhalt

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me.kristin Avatar

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Das Buchcover von "Wir sind schließlich wer" ist zwar eher schlicht gehalten, ist aber trotzdem irgendwie eindringlich.

Die Autorin Anne Gesthuysen schreibt in diesem Roman über die Pastorin Anna. Dabei wird sowohl ihre aktuelle Situation in der Gegenwart geschildert, als auch immer wieder Rückblicke in ihre Vergangenheit verwendet, um den Leser:innen das Leben von Anna näher zu bringen.
Mir gefällt diese Mischung sehr gut, vor allem, da die verschiedenen Zeitsprünge immer mit deutlicher Kapitelunterteilung gekennzeichnet sind und Leser:innen so direkt wissen, in welcher Zeit sich die Protagonisten grade befinden.

Anna lebt als evangelische Pastorin ein schon immer unkonventionelles Leben. Ihre Familie ist katholisch und so erfahren Leser:innen auch viel über die familiären Zusammenhänge. Anna hat kein gutes Händchen für die Männer in ihrem Leben und muss sich (nicht nur deswegen) in ihrer neuen Stelle als recht junge Pastorin ziemlich durchsetzen lernen.
Eine wichtige Person ist ihre Schwerster Maria, zu der sie allerdings ein schwieriges Verhältnis hat. Als deren Sohn verschwindet, verändert dies viel in Annas Leben.

Insgesamt ist der Schreibstil der Autorin wirklich gelungen. Es gab zwar hin und wieder einige Längen, allerdings fühlte ich mich als Leserin immer abgeholt und konnte mich gut in die verschiedenen Situationen hineinversetzen.
Es gibt die unterschiedlichsten Charaktere in diesem Buch, die aber alle charmant umschrieben wurde und die man sich so auch gut vor den eigenen Augen vorstellen kann.