Warmherzig

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lesemiri Avatar

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Die Pfarrerin Anna vertritt den alt eingesessenen Pfarrer während seiner Abwesenheit im kleinen Örtchen Alpen. Auch wenn Anna ganz aus der Nähe kommt, macht die Gemeinde keinen Hehl aus dem Misstrauen, das ihr als junger, geschiedener Frau entgegen gebracht wird.
Doch in Annas Familie, die dem Adel entstammt und sich auch, im Gegensatz zu Anna, sehr viel darauf einbildet, kommt es zu einem Skandal - ihr Schwager, den sie schon immer nicht leiden konnte, kommt hinter Gitter und sorgt damit für Schlagzeilen.
Die Familie scheint gebrochen. Doch in der Verarbeitung der Ereignisse nähern sich Anna und ihre distanzierte Schwester wieder an und auch die Akzeptanz der Gemeinde wächst mit der Zeit.

Mir hat der Roman sehr gut gefallen. In der Warmherzigkeit der Geschichte konnte ich mich beim Lesen richtig wohlfühlen. Vor allem Anna in ihrer offenen, lustigen Art, die so gar nicht in die hochnäsige Familie passt, aber trotzdem das Bindeglied zwischen allen ist und stets loyal bleibt, ist mir ans Herz gewachsen.
Auch der Aufbau des Romans ist sehr gelungen: die Kapitel im jetzt sind kombiniert mit Ausschnitten aus der Vergangenheit, die oft Schlüsselmomente für die jetzigen Beziehungen oder Ereignisse sind.
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung für diesen wunderschönen und ehrlichen Roman.