Historische Unterhaltung

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Das Buch "Wir träumten vom Sommer" von Heidi Rehn habe ich mit Spannung erwartet, da ich mich für die Hintergründe des Attentats bei den olympischen Spielen interessiere. Leider ist die Autorin gerade auf das Attentat nicht so eingegangen, wie ich es mir gewünscht hätte. Aber das hat dem gesamten Roman nicht geschadet. Amrei hat das große Glück einen der begehrten Hostessenjobs bei den Olympischen Spielen in München zu ergattern. Sie verlässt Florenz, und kehrt zurück nach München, in die Stadt, die sie damals Hals über Kopf verlassen hat, da sie sich nicht zwischen 2 Männern, David und Wastl, entscheiden konnte. Sie nimmt ihr Studium wieder auf, zieht wieder bei ihrer Großtante ein, und bereitet sich auf ihre Aufgabe als Hostess vor. Die Geschichte wird in 2 Zeitebenen erzählt, ´68 und ´72, so dass man sich sehr gut in die jeweilige Zeit hineinversetzen kann. Die Charaktere sind durchweg authentisch dargestellt, aber am eindrucksvollsten fand ich Amreis Großtante Annamirl, bei ihr würde ich gerne Freitags Reiberdatschi essen. Heidi Rehn ist es gelungen einen historischen Unterhaltungsroman zu schreiben, mit dem sie dem Leser einen guten Einblick in das damalige München (Umbau für die Spiele) und das studentische Leben gibt. Fazit: es war ein sehr authentisch wirkender und lehrreicher Roman. Er hat mir die Studentenunruhen damals und die Olympiade ´72 näher gebracht.